Ein Highlight voller Humor

"Ich will nie woanders sein!"- Wincent Weiss verzaubert seine Konzert-Familie

Am Samstagabend verzauberte Wincent Weiss seine neue Familie am Fuldaer Domplatz.
Fotos: Carina Jirsch

14.07.2025 / FULDA - "Ey, wenn ich grad nicht träum', dann will nie mehr schlafen" - so eröffnete Sänger und Songwriter Wincent Weiss sein Konzert am Samstagabend. Bereits bei den ersten Klängen bebte der Boden des Fuldaer Domplatzes und schnell wurde klar: "Ich will nie woanders sein!" Und so ging es auch den rund 7.000 Zuschauern - darunter zahlreiche Kinder, die am Samstag ihr erstes Konzert erlebten.


Den Auftakt machte Kelvin James, der mit seiner sympathischen Art - "Are you schüchtern?" - direkt bewies, was in der Domstadt steckt. Kein Wunder also, dass die Zeit mit dem aus Simbabwe stammenden Sänger wie im Flug verging. Als dann um 20:15 Uhr der Publikumsliebling Wincent Weiss auf die Bühne trat, sprach der Künstler mit seinem Eröffnungssong allen Fans direkt aus der Seele: "Alles wie gemalt!" Selbstverständlich kannte jeder den Text, auch beim Song, der den Künstler vor neun Jahren berühmt machte: "Musik sein".

Wincent Weiss lässt das Publikum alle Emotionen erleben

Mit High Fives und Crowd Surfing ist er wortwörtlich ein Künstler zum Anfassen. Dabei beschäftigte ihn vor allem eins: "Wer von euch hat mich fallen lassen?" Mit seinem Humor schaffte der 32-Jährige die perfekte Bindung, bei der man sich so fühlt, als würde man einem guten Freund zuhören. Kein Wunder also, dass auch er mit dem Publikum plauderte. "Mir ist es schon so oft passiert, dass mir während Konzerten die Hose gerissen ist", erzählte der Sänger lachend. Als hätte das Schicksal ihn erhört, folgte nur wenige Minuten der Ausruf "Scheiße! Nicht schon wieder!", was bei den Fans für viele Lacher sorgte. Doch nicht nur der Künstler selbst agierte mit dem Publikum, sondern auch die Fans zeigten ihre Zuneigung. So bekam Wincent Weiss nicht nur Kunstblumen auf die Bühne geworfen, sondern erhielt auch Kinderschokolade und Müsliriegel.

Wie bei guten Freunden wurden auch Neckereien ausgetauscht: "Ich bringe nicht jeden Song raus, den ich geschrieben habe, aber ich teste sie sehr gerne bei Konzerten. Dann bekomme ich immer wieder Nachrichten, warum ich den Song nicht veröffentliche. Aber wisst ihr was? Das ist meine Entscheidung!" Damit ging direkt der nächste Song einher, doch noch bei der Ankündigung, jubelte das Publikum. Darauf antwortete er mit breitem Lächeln: "Ich habe doch noch gar nicht angefangen zu spielen."

Doch wie könnte es anders sein: Auch hier steckte der Sänger seine Fans an und sang anschließend noch den Song, der auf Social Media momentan durch die Decke geht: "Langsam". Dazu sagte er: "Mich erreichen unglaublich viele Nachrichten, dass das Lied perfekt für eine Hochzeit ist." Damit würde er viele Familien sehr glücklich machen. Dass Wincent Weiss selbst ein herzensguter Familienmensch ist, merkte man nicht nur an seinem liebevollen Umgang mit den Kindern im Publikum, sondern auch am Song, den er seiner kleinen Schwester widmete. Das Lied "Nur ein Herzschlag entfernt" performte er zudem bei den Rollstuhlfahrern, "weil ihr nicht immer ganz vorne dabei sein könnt."

"Lebt euer Leben, wie ihr es für richtig haltet"

Neben dem familiären Umgang und den Späßen, sprach der Künstler aber auch ernste Themen an: "Social Media hat tolle Vorteile, ihr könnt Texte lernen und dabei helfen, dass die Songs bereits im Voraus viral gehen. Aber es gibt auch viel Negatives, darunter KI und Influencer, die ihre Bilder bearbeiten und euch dann vorschreiben wollen, wie das Leben aussieht. Aber die reale Welt ist die viel schönere Welt." So wünschte er sich: "Seid glücklich mit dem, was ihr habt und was ihr seid. Lebt euer Leben, wie ihr es für richtig haltet und nicht, wie es auf Social Media gezeigt wird." Passend dazu spielte er den Song "Was die Menschen nicht wissen."

Selbstverständlich ging die Leichtigkeit des Abends aber nicht verloren, so folgte im Anschluss ein Tanz in glitzernden Jacken. An der hinteren Wand der Bühne wurden tanzende Schattenfiguren gezeigt und Weiss selbst erklärte - trotz Links-Rechts-Schwäche - die Schritte. Das Mitmachen ließ sich das Fuldaer Publikum natürlich nicht nehmen. Bei der Euphorie war es kein Wunder, dass Weiss verkündete, wie sehr er die Stadt liebt.

Mit "Frische Luft" endete das Konzert, doch die Fans wollten ihren Liebling noch lange nicht gehen lassen. Lauten Zugabe-Rufen folgte der krönende Abschluss mit "Weit weg" und "Feuerwerk" - mit Flammen und lauter Konfetti. Zur Freude seiner neugewonnenen Familie kündete der Künstler bereits die nächste Tour im nächsten Jahr an.

Ob Wincent Weiss wieder in die Domstadt kommt, ist zwar noch nicht klar, aber um es mit seinen eigenen Worten zu sagen: "Es wär' schön blöd, nicht an Wunder zu glauben." (Mia Schmitt) +++

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