Er wird seit Jahren von Rechten bedroht!
Ex-Landrat Erich Pipa nach Hanau-Attentat: "Rechtsstaat zeigt keine Zähne!"
Foto: Henrik Schmitt
24.02.2020 / HANAU -
In der Brüder-Grimm-Stadt Hanau im Main-Kinzig-Kreis stehen die Menschen nach der dem schrecklichen Anschlag weiter unter Schock. Am Mittwochabend hat der rechtsextreme Terrorist Tobias Rathjen (43 †) dort ein Blutbad angerichtet, zehn Menschen kaltblütig ermordet und sich anschließend selbst erschossen. Die Tat hat weltweite Bestürzung ausgelöst.
Politiker fordern jetzt Sofort-Maßnahmen: Die Grünen legen einen Aktionsplan gegen Rechtsextremismus vor, fordern unter anderem einen Krisenstab, einen Rassismus-Beauftragten und schärfere Waffengesetze. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will auffällige Waffenbesitzer ausfindig machen, die FDP ruft nach einer Neuordnung der Sicherheitsbehörden. "Was in Hanau geschah, kann wieder passieren. Unsere Sicherheitsbehörden sind heute nicht so gut aufgestellt, wie sie es sein müssten", sagt FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg.
"Bazille des Rassismus" loswerden!
Die Morde von Hanau machen den Ex-Landrat zornig. Nicht allein wegen der Abscheulichkeit der Tat, auch wegen der Ohnmacht des Staates. Pipa macht in einem Interview mit BILD deutlich: "Ich habe die Reden der Bundespolitiker gehört, denn ich war bei der Veranstaltung, um Flagge gegen rechts zu zeigen. Es waren gute, richtige Worte. Aber es wird sich nichts ändern!"Erinnerungen an den Mordfall Lübcke
Den letzten Drohbrief erhielt er vor gut sechs Monaten. Man wisse, wo er wohne und was er gemacht habe, stand darin. Nach den entsetzlichen Morden von Hanau hat Erich Pipa aber keine Angst: "Es ist eher Wut – und ein Gefühl von Ohnmacht." (Christian P. Stadtfeld) +++
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