Bundestag beschließt Cannabis-Freigabe
Ampel auf Grün: Freudenschreie bei Cannabisclubs, Bedenken bei Verbänden
Symbolbild: Pixabay
24.02.2024 / REGION -
Nun steht es fest: Der Bundestag hat die kontrollierte Cannabisfreigabe in Deutschland beschlossen. Besitz und Anbau der Droge sollen zum 01. April für Volljährige mit Vorgaben legal werden, wie ein am Freitag mehrheitlich angenommenes Gesetz der Ampel-Koalition vorsieht. Welche Regeln in Zukunft genau gelten, lesen Sie hier.
"Die Legalisierung ist gut durchdacht, da hat sich die Politik wirklich ernsthafte Gedanken gemacht. Zwar gibt es noch ein paar Hürden, aber wir sehen das alles sehr positiv", erklärt Willi Erling, Vorstandsvorsitzender von High Green Palace in Laar. Dieser hat den Verein gemeinsam mit Willi Kappes aufgebaut, welcher unter anderem in Fulda tätig ist. Aktuell gibt es 150 Mitglieder in Fulda, es sei ein schnelles Wachstum gewesen. "Wir sind seit drei Jahren an der Planung und Konzipierung dran, die Leute schenken uns Vertrauen", so Erling gegenüber O|N.
"Wir sind total happy, die Debatte ging ja wild hin und her", erklärt Elena Fischer vom Cannabisclub "Broccoli Buddies" in Fulda. Für die im Bundestag vorgetragenen Argumente der Gegenseite habe sie wenig Verständnis. "Das ist ja alles wissenschaftlich fundiert", so Fischer. Das jetzt verabschiedete Konzept sei äußerst durchdacht, besonders mit Blick auf den Jugendschutz und die Bekämpfung des Schwarzmarkts.
"Eine Droge wird verharmlost, die abhängig macht"
Der hessische Ärztekammerpräsident Dr. med. Edgar Pinkowski über die heute beschlossene Cannabislegalisierung: "Durch die Freigabe wird eine Droge verharmlost, die abhängig macht und bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu schweren Entwicklungsschäden mit nachhaltigen kognitiven Defiziten, Psychosen und Depressionen führen kann."Nachdem der Appell der Kammer, die Legalisierung zu verhindern, ungehört geblieben sei, müssen es nun darum gehen "vor allem Jugendliche und Erwachsene gezielt über die Risiken von Cannabiskonsum zu informieren, um sie vor gesundheitlichen Schäden zu bewahren."
"Der Schwarzmarkt wird weiterhin Bestand haben"
"Erhebliche Rechts- und damit Handlungsunsicherheit aller dem 'neuen Recht Unterworfenen' wird den Arbeitsalltag bestimmen. Polizeibeamte, die im Abstand von 100 Metern vor Schulen, Kindergärten und Spielplätzen und Sportplätzen den Kinder- und Jugendschutz kontrollieren, bestimmen künftig unseren Arbeitsalltag", fürchtet Jens Mohrherr, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Hessen. Weiter sei "die größte Gefahr bei der Legalisierung, dass der Schwarzmarkt auch weiterhin Bestand haben und sich schlimmstenfalls ganz auf Jugendliche konzentrieren wird". (js/mmb/kg/pm) +++
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