Diskussion mit drei Experten
Ein höchst kontroverses Thema: "Wie hältst Du's mit Cannabis?"
Foto: Rene Kunze
17.06.2023 / FULDA -
Es ist ein Thema, das von Jüngeren und Älteren gleichermaßen heftig diskutiert wird: "Wie hältst Du's mit Cannabis"? Denn in Berlin werden aktuell Gesetzesänderungen für eine liberalere Drogenpolitik debattiert, die Ampel-Koalition will unter anderem den Cannabis-Konsum auf eine neue - legale - Stufe stellen. Wird das "Kiffen" also bald gesellschaftlich hoffähig oder sollten weiterhin nur medizinische Zwecke im Vordergrund stehen?
Aufklärungsarbeit sollte am Freitagvormittag eine Gesprächsrunde in den Räumlichkeiten des Bildungsunternehmens Dr. Jordan in Fulda leisten. Der Hörsaal war mit Studierenden und Schülern dicht besetzt, die im Vorfeld Fragen erarbeitet hatten, die in der Diskussionsrunde gestellt werden konnten.
Während die beiden Erstgenannten ihre Argumente sehr ausführlich präsentierten, trug der Mediziner zum Abschluss der Runde seine Meinung kurz und knapp vor: "Cannabis hilft nicht. Punkt! Im Gegenteil, es ist gefährlich. Punkt!" Fehrenbach lehnt eine Legalisierung strikt ab und warnte die anwesenden Heranwachsenden vor dem Gebrauch. Im Alter bis etwa 25 Jahren drohten als starke Nebenwirkung unter anderem schwere Psychosen: "Für den Rest Ihres Lebens könnten Sie dann Stimmen hören!"
Historische Rückblende
Philipp Gärtner ist eigener Aussage nach seit über vier Jahren in der Hanfbranche tätig und hat gemeinsam mit zwei Freunden das Start-up "Green Pioneers" gegründet (O|N berichtete bereits mehrfach). In dieser Zeit habe er sehr viel Erfahrung mit dem Ausbau und der Verwendung von Hanf sammeln können. Unter anderem ging Gärtner auf die Heilwirkung ein, die bereits die alten Ägypter genutzt hätten. Das historische Verbot habe seinen Ursprung 1936/1937 in den USA, unter anderem um politische Gegner zu kriminalisieren, aus Lobbygründen und um Machtstrukturen zu sichern.Social-Cannabis-Clubs
Ein Bestandteil der Cannabis-Legalisierung in Deutschland sind dabei die so genannten Social-Cannabis-Clubs. Gemeint sind Anbauvereine, für die strenge Regeln gelten sollen. Dazu Wilke: "Das kann nicht funktionieren, das ist ein totgeborenes Kind". Zudem bemängelte er, dass der Jugendschutz in dem Entwurf gar nicht vorkomme.Bei einer abschließenden "Umfrage" unter den anwesenden Studierenden und Schülern war es nur eine Minderheit, die zugab, schon einmal Cannabis konsumiert zu haben. Dazu ergänzend Statistisches, was Philipp Gärtner vorgetragen hatte: So nähmen 4,5 Millionen der Erwachsenen regelmäßig Cannabis, die Dunkelziffer sei sehr hoch. (Bertram Lenz) +++
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