Planer beim virtuellen Infoabend

Über 100 Fragen zum Bahnprojekt Fulda - Gerstungen - Info-Tour im Mai

Auch auf der Neubaustrecke Wendlingen nach Ulm werden eingleisige Röhren gebaut: Ingenieure gehen auf der Neubaustrecke vor dem Tunnel Steinbühl entlang
Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Gollnow

06.04.2022 / BAD HERSFELD / REGION - Die Bahn plant den Neubau der Bahnstrecke zwischen Fulda und Gerstungen. Kürzlich wurden die entsprechenden Pläne wurden vorgestellt. Die Vorzugsvariante "pink" führt vom Überholbahnhof Langenschwarz (Burghaun, Landkreis Fulda) weitgehend durch zwei Tunnelröhren nach Bad Hersfeld und soll anschließend wieder im Tunnel bis nach Ronshausen führen und dort auf die bestehende Bestandsstrecke einfädeln.



Die 41 Kilometer lange Strecke ist Teil der Bahnlinie Frankfurt am Main über Fulda und Erfurt nach Berlin und soll die Fahrtzeiten verkürzen - zum Beispiel von Fulda nach Erfurt auf 62 Minuten. Zudem sollen die Engstellen der bestehenden Trassen vor allem im Kinzigtal, im Haune- und Fuldatal entlastet werden. Vom Bahnhof Fulda führt die Trasse zunächst auf der Schnellbahntrasse Fulda-Kassel bis zum Überholbahnhof Langenschwarz.

Nächster Schritt: Baugrunduntersuchung

Für den Abschnitt zwischen Fulda und Gerstungen gehen nun die Detailplanungen für die Vorzugsvariante weiter. Hier seien Baugrunduntersuchungen entlang des Korridors geplant. "Die Baugrunduntersuchung benötigen wir, um einen Überblick über die Bodenbeschaffenheit, also die geologischen Verhältnisse, zu erlangen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung fließen in die Planung der zu errichtenden Bauwerke wie beispielsweise Tunnel oder Brücken ein", sagte eine Bahn-Sprecherin gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Des Weiteren startet parallel zur Baugrunduntersuchung die europaweite Ausschreibung von Planungsleistungen zum Beispiel für Tunnel und Brücken.

Die Vertreter der Bahn stellten sich vor wenigen Tagen den Fragen der Bürgerinnen und Bürger während einer digitalen Informationsveranstaltung. Das Interesse war groß, über 100 Fragen wurden gestellt. Vor allem der Lärmschutz, Ausgleichsmaßnahmen und die Anbindung am Bahnhof in Bad Hersfeld waren Themen. Von der DB Netz waren dabei: Projektleiter Jochen Stüting, der stellvertretende Projektleiter Rainer Haschke und Umweltingenieur Tim Marold. Moderiert hat Ralf Eggert von Ifok.

Die Bahnvertreter untermauerten erneut das Bekenntnis zum Fernbahnhof in Bad Hersfeld. Dieser sei in den Planungen des Deutschland-Taktes enthalten. Für den Halt in Bad Hersfeld werden zwei zusätzliche Gleise gebaut. Dadurch gebe es mehr Kapazitäten. Von Bad Hersfeld aus betrage die Reisezeit nach Frankfurt am Main nach dem Neubau dann unter 60 Minuten und mache die Region attraktiver. Die durchfahrenden Züge erreichen im Bahnhof Bad Hersfeld eine Geschwindigkeit von 140 Kilometern pro Stunde.

Tunnel mit eingleisigen Röhren

Die Züge fahren auf der Neubaustrecke durch eingleisige Röhren. Dadurch seien Geschwindigkeiten bis zu 230 Kilometern pro Stunde möglich. Die Bahnvertreter machten deutlich, dass die Vorzugsvariante in einem Korridor von einem Kilometer Breite nun genauen geplant werde. Dazu seien unter anderem Bodenproben notwendig. Der genaue Verlauf der künftigen Schnellbahnstrecke ist also unklar. Dementsprechend können die Ausgleichsmaßnahmen erst nach der detaillierten Trassenplanung vereinbart werden.

Bei Ronshausen soll die Neubaustrecke in die Bestandsstrecke einfädeln. Bei Neubaustrecken haben die Anwohner Anspruch auf Lärmschutz - auch dort, wo eingefädelt wird. Zur Frage, wie die Züge den Tunnel bei Hönebach (Wildeck, Landkreis Hersfeld-Rotenburg) befahren sollen, sagte der Bahnvertreter, dass dort wahrscheinlich eine neue Röhre in "Parallel-Lage" zum bestehenden Tunnel gebaut werde.

Informationstour durch Osthessen im Mai 2022

Im Mai dieses Jahres plant die Bahn eine Informationstour mit mehreren Stationen entlang der geplanten Neubaustrecke und will dann vor Ort mit den Menschen in Kontakt kommen. Die genauen Termine und Orte werden in Kürze kommuniziert. Das nächste Beteiligungsforum ist im Herbst dieses Jahres geplant. Weitere Informationen zur Bahnstrecke Fulda-Gerstungen gibt im Internet unter der Adresse www.fulda-gerstungen.de . (Hans-Hubertus Braune) +++

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