Frau gequält, gedemütigt, zerstückelt

Wernges-Prozess: Angeklagter stand schon 1997 unter Mordverdacht

In diesem Haus wurde die Leiche der Frau gefunden
Fotos: ON Archiv

08.12.2025 / LAUTERBACH - Im Mai 2025 hat der Prozess zu einem der grauenhaftesten Taten der Region in den letzten Jahren begonnen. Auf einem Anwesen in Lauterbach-Wernges (Vogelsbergkreis) wurden die sterblichen Überreste einer geistig beeinträchtigten Frau gefunden (O|N berichtete). Vor Gericht stehen der auf dem Anwesen lebende Vermieter und dessen Lebensgefährtin, zur Tatzeit 58 und 43 Jahre alt. Sie stehen im Verdacht, die 55-jährige Frau umgebracht zu haben.



Vergangenen Donnerstag fand der mittlerweile 20. Verhandlungstag im Landgericht Gießen statt. Hier ergaben sich weitere erschreckende Details: Gegen den Vermieter der Getöteten wurde bereits 1997 ein Haftbefehl erlassen, nachdem ein Bekannter erschossen worden war. Das berichtet die Fuldaer Zeitung (FZ).

Damals wurde die Leiche eines Mannes in Oberursel auf einem Waldweg gefunden. Er wurde durch Schüsse getötet. Der Mann war ein Bekannter des heutigen Angeklagten. Sie sollen zusammen einen Einbruchdiebstahl begangen haben. Deshalb vermutete die Polizei, dass es Streitigkeiten beim Aufteilen der Beute gegeben habe und erließ Haftbefehl gegen den Angeklagten. Viele Beweise deuteten auf den heute 58-Jährigen hin.

So soll die Tatwaffe dem Typ entsprochen haben, die der Angeklagte damals besaß. Außerdem fanden sich Faserspuren und Reifenspuren seines Fahrzeugs laut dem Bericht der FZ am Tatort. Das Verfahren wurde damals nach sechs Monaten eingestellt und der Haftbefehl aufgehoben - die Indizien reichten nicht für eine Anklage aus.

Gequält, gedemütigt, zerstückelt

Im aktuellen Prozess vor dem Landgericht Gießen ist der Angeklagte zusammen mit seiner Lebensgefährtin wegen gefährlicher Körperverletzung und Mord angeklagt. Die beiden sollen das Opfer über lange Zeit gequält und gedemütigt haben. Die Frau bekam über einen längeren Zeitraum hohe Dosen eines Beruhigungsmittels. Laut Anklage ist sie an einer Überdosis davon schließlich gestorben.

Anschließend soll der Angeklagte den Leichnam zerteilt und zunächst im Keller des Hauses aufbewahrt haben. Teile des Leichnams wurden zudem in ein Waldstück bei Schlitz-Willofs verbracht. Die Staatsanwaltschaft Gießen geht aufgrund der Ermittlungen davon aus, dass die Geschädigte zur Verdeckung der vorangegangenen Straftaten getötet wurde. Der Prozess wird fortgesetzt. (Moritz Pappert) +++

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