"Wir sind hier, um Flagge zu zeigen"

Großer Andrang auf dem CSD am Uniplatz! Rangeleien mit der Polizei

Am Samstag wird es mit dem CSD bunt in Fulda - doch die Ausschreitungen bleiben nicht fern.
Fotos: Mathias Schmidt/Rene Kunze/Martin Engel

12.07.2025 / FULDA - Seit 11 Uhr ist die Domstadt fest in bunter Hand. Denn: Der Christopher Street Day (CSD) am Uniplatz steht an! 1.500 Menschen werden laut Veranstalter erwartet. Bereits vor dem offiziellen Demostart sind die Straßen voll. Überall ist es bunt - ganz unter dem Motto "FOLL BUNT". Überall wird ein Zeichen gesetzt. Doch bereits zu Beginn kommt es beim Zug zu Auseinandersetzungen. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot in der Stadt unterwegs.

Emily Charlotte Rödel, Mitglied im Organisations-Teams des CSD, ist bereits seit 2020 mit dabei und fasst das Ziel der Veranstaltung klar zusammen: "Wir sind heute hier, um Flagge zu zeigen. Es ist okay, den zu lieben, den man liebt!"

Bei der Eröffnung des CSD spricht Stadträtin Christa Joa-Sporer (Grüne) stellvertretend für Bürgermeister Dag Wehner (CDU) und wendet sich an die Anwesenden mit den Worten: "Liebe ‚foll bunte‘ Community und liebe UnterstützerInnen des CSD." Sie bedankt sich "bei allen, die so rege an diesem Fest hier teilnehmen" und lobt das Engagement der jungen Menschen an den Ständen verschiedener Organisationen. Besonderer Dank geht an die "Aids-Hilfe Fulda", "Queere Vielfalt", den Verein "Welcome In", Pro Familia, das Kreuz und viele weitere. Fulda sei eine "traditionsreiche Stadt" geworden, die sich "über die Jahre immer mehr für Vielfalt und Toleranz geöffnet" habe, betont sie, mahnt aber auch: "Aber es darf kein Stillstand sein. Gerade in Zeiten, wo rechte Gruppierungen immer stärker werden und die auch heute versuchen, dieses Fest zu stören."

Dann tritt noch einmal Rödel auf die Bühne und fordert die Teilnehmenden auf, friedlich zu demonstrieren: "Natürlich werden wir unsere Meinung kundtun und zeigen, dass in dieser Stadt kein Platz für Rechtsextremismus ist – und auch in ganz Fulda nicht." Im Anschluss ergriff noch einmal Susanne Maul, Geschäftsführerin der Aidshilfe Fulda, das Wort. Sie erklärt: "Wir stehen heute hier, um für ein Leben mit Sichtbarkeit, Würde und Akzeptanz zu demonstrieren." Sie berichtete von den organisatorischen Herausforderungen der vergangenen Monate und bedankte sich bei allen, die den CSD unterstützt haben. Ihre Rede schießt sie mit einem Appell: "Lasst euch nicht provozieren. Wir sind mehr, wir sind bunter und wir sind auch toleranter."

Rangeleien zwischen CSD-Anhängern und Polizei


Um 12:55 Uhr startet dann endlich der offizielle Demo-Zug der CSD-Anhänger quer durch Fulda. Auch eine Gegendemonstration der "Jungen Nationalisten" wird aktuell am Heinrich-von-Bibra-Platz durchgeführt. Genau an der Stelle, an der auch die CSD-Teilnehmer vorbeiziehen. Um potenzielle Konflikte vorzubeugen und möglicherweise sofort zu verhindern, herrscht währenddessen große Polizeipräsenz, ein Hubschrauber der Bundespolizei kreist über die Stadt. Zusätzlich gibt es in der ganzen Stadt zahlreiche Sperrungen.

Laut unserem OSTHESSEN|NEWS-Team vor Ort kommt am Anfang des Zuges zu Rangeleien zwischen ein paar CSD-Anhängern und der Polizei. Dabei rufen einige CSD-Teilnehmer: "Wir sind friedlich, was seid ihr?" und "Blut, Blut, Blut an deinen Händen!"

Wir sind weiterhin vor Ort und berichten später ausführlich mit Text und Bildern vom CSD 2025 in Fulda. (ms/mis) +++

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