Fackel- und Lampionzug zu Lolls

Hunderte Menschen erleuchten die Nacht - Feierstunde in der Stiftsruine

Lasershow in der Stiftsruine.
Fotos: Christopher Göbel

16.10.2023 / BAD HERSFELD - Am Vorabend des Bad Hersfelder Lullusfestes ziehen traditionell viele Menschen mit Fackeln und Lampions durch die Innenstadt. Der Stadtmusikverein begleitete den Fackelzug bis zur Stiftsruine. Zur Feierstunde sprachen Bürgermeisterin Anke Hofmann und Landrat Torsten Warnecke. Feuermeister Klaus Otto war ebenso dabei wie der Stadverordnetenvorsteher Lothar Seitz. Die Lullusglocke, die älteste gegeossene Glocke Deutschlands, wurde wie in jedem Lolls-Jahr von den "Hersfelder Möchen" ebenso geläutet.



Tagsüber stand die Innenstadt noch ganz im Zeichen des Sports stand (O|N berichtete). Am Abend liefen viele Familien den Weg vom Hanfsack durch die Stadt bis zur Stiftsruine. Mit Fackeln und Lampions führte der Zug durch Breiten- und Dudenstraße, Löhrgasse, Klaus- und Weinstraße über den Linggplatz zu Wirkungsort des Abtes Lullus, der Stiftsruine. Begleitet wurde der Zug vom "Stadtmusikverein", dem "Musikzug Arzell" und der "N'Awlins Brass-Band".

In der Ruine, dem Wirkungsort von Abt Lullus, fand die Feierstunde statt, zu der Anke Hofmann zum ersten Mal als Bürgermeisterin begrüßte. Sie dankte dem Stadtmusikverein für die musikalische Begleitung während des Fackelzuges und dem Posaunenchor des CVJM für die Eröffnung der Feierstunde, ehe sie das Wort an Festredner Landrat Torsten Warnecke weitergab.

"Das Lullusfest stützt sich auf christliche Werte", so der Landrat. Auch wenn in Zeiten wie heute "manchen die Zuversicht vergangen" sei, so biete das Lullusfest mit Rummel, Nervenkitzel in den Fahrgeschäften und dem Knallen der ins Lollsfeuer geworfenen Kastanien ein Gefühl von Heimat. "Lolls ist Begegnung, Wiedersehen und Freude", so Warnecke. Es solle der Lollsfrieden herrschen, auch wenn anderswo auf der Welt der "menschengemachte Krieg" umgehe. "Das Lullusfest ist anders, weil es ein Ausdruck des Strebens nach dem Besseren ist", sagte der Landrat. "Unser Lolls soll friedlich und freundlich sein", rief Warnecke den Zuhörern zu.

Nach der Rede bestaunten die zahlreichen Menschen in der Stiftsruine noch eine Lasershow zu Musik von "Game of Thrones", die beeindruckende Muster und Formen an die Wände und in den Himmel warf.

Tradition seit dem Jahr 852

Das Lullusfest in Bad Hersfeld zeichnet sich durch eine lange Tradition aus, die seit dem Jahr 852 besteht. Somit gehört das Volksfest zu den ältesten seiner Art in Deutschland. Immer in der Woche des Todestages von Abt Lullus, also dem 16. Oktober, wird das inzwischen achttägige Fest gefeiert. Lullus, der Stadtgründer und späterer Erzbischof von Mainz, starb mit 80 Jahren 736 und wurde in der damaligen Klosterkirche, heute die Stiftsruine, beigesetzt.

Am Montag, 16. Oktober, geht es dann richtig los: Ab 11.45 Uhr hält Bürgermeisterin Hofmann ihre erste Feuerrede, ehe sie gemeisam mit Feuermeister Klaus Otto Punkt 12 Uhr das Lullusfeuer, besser bekannt als "Fierche" in Brand setzen wird. Dann beginnt der knapp 60 Wagen und Fußgruppen umfassende Lullus-Festzug durch die Innenstadt. OSTHESSEN|NEWS berichtet mit mehreren Teams am Lollsmontag und die Woche über vom ältesten Volksfest Deutschlands. (Christopher Göbel) +++

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