Über 150 Retter eilen zum Badesee

Todes-Drama am "Breitenbacher See": Zwei Jugendliche (13 & 15) ertrunken

Die Suchmaßnahmen am Breitenbacher See bei Bebra nahmen ein trauriges Ende. Zwei Jugendliche konnten nur noch tot aufgefunden werden.
Fotos: Gerhard Manns / Henrik Schmitt

28.05.2023 / BEBRA - Traurige Gewissheit nach intensiver Suche am "Breitenbacher See" bei Bebra (Landkreis Hersfeld-Rotenburg). Die zwei Vermissten konnten am Samstagabend nur noch tot geborgen werden. Bei ihnen handelt es sich um zwei Jugendliche im Alter von 13 und 15 Jahren, beide aus der nordhessischen Kleinstadt Sontra (Werra-Meißner-Kreis). Viele Fragen sind zum jetzigen Zeitpunkt offen. Die Ermittlungen laufen. Die Region ist geschockt.


Kriminalhauptkommissarin Sandra Suski, Pressesprecherin am Polizeipräsidium Osthessen, gab am Abend in Fulda weitere Details bekannt: "Nach derzeit vorliegenden Erkenntnissen waren mehrere Jugendliche am Nachmittag auf einem Boot auf dem See unterwegs. Ein 13-Jähriger sowie eine 15-Jährige haben sich ins Wasser gegeben, gerieten dann aus bislang unklarer Ursache unter die Wasseroberfläche und waren nicht mehr auffindbar."

Über 150 Rettungskräfte im Einsatz

Sofort wurde ein Großalarm ausgelöst. Sechs Rettungsboote befanden sich innerhalb kurzer Zeit auf dem See. Aus ganz Nord- und Osthessen sowie dem benachbarten Thüringen eilten die Einsatzkräfte von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) gemeinsam mit ihren Rettungshundestaffeln - alle unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft der Hilfsorganisationen zur Vermisstensuche in Osthessen - zum "Breitenbacher See". Hinzu kamen Rettungsdienst mit Notarzt, Feuerwehren, Notfallseelsorger und Polizei. Rund 150 Retter waren in den Einsatz involviert, darunter auch der Polizeihubschrauber IBIS aus dem südhessischen Egelsbach. Die Führungskräfte haben die dramatische Lage schnell erkannt, umgehend weitere Einheiten nachalarmiert.

So waren die Feuerwehren aus Bebra, Rotenburg an der Fulda und Bad Hersfeld vor Ort, ebenso die technische Einsatzleitung vom Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit Kreisbrandinspektor Marco Kauffunger und weiteren Führungskräften sowie die DLRG mit ihren Verbänden aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg, dem Schwalm-Eder-Kreis, dem Werra-Meißner-Kreis, dem Wartburgkreis sowie die Taucher der Berufsfeuerwehr Kassel. Immer wieder fuhren Rettungsboote mit Hunden an Bord auf den See. Die speziell ausgebildeten Vierbeiner spürten letztlich - nach über drei Stunden - die vermissten Personen auf, Taucher brachten die Jugendlichen an die Wasseroberfläche. Dort starteten die Rettungskräfte sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Leider konnten sie den beiden Personen aber nicht mehr helfen.

Es sei ein Spiel gegen die Zeit gewesen und man habe mit Hochdruck und großer Kräfteanzahl versucht, die Vermissten zu finden. "Das ist ein tragisches Ereignis, dass so ein so schöner Badetag so schrecklich zu Ende geht", sagt Kreisbrandinspektor Kauffunger am Samstagabend gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Für die Retter, und gerade die Einsatzkräfte, die unmittelbar beim Auffinden der Jugendlichen dabei waren, sei es sehr belastend gewesen. "Wir werden uns noch am Abend im Feuerwehrgerätehaus in Bebra zusammensetzen und miteinander sprechen." Auch in den nächsten Tagen werde den Einsatzkräften Hilfe angeboten. "Solch ein Einsatz zerrt", so der KBI.


Polizei: Tragischer Badeunfall

Die genauen Hintergründe und Umstände sind derzeit noch unklar und Bestandteil der weiteren Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft. "Momentan gehen wir von einem tragischen Badeunglück aus, nähere Details wird es erst in der kommenden Woche geben", sagt Polizeisprecherin Suski. Klar ist: Dieses Todes-Drama wird die Region noch lange beschäftigen und überschattet das Pfingstwochenende in Nord-Osthessen. (nb/hhb/cps) +++

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