"Wir sind in einer Schockstarre"

Unbeschreibliche Trauer nach schrecklichem Badesee-Unglück in Breitenbach

Kerzen erinnern am Sonntag an die beiden verunglückten Jugendlichen
Bilder: Henrik Schmitt/Sabrina Teufel-Hesse

30.05.2023 / BEBRA - "Auch wir Einsatzkräfte sind in einer Schockstarre. Wir haben gestern noch lang zusammen gesessen und über das Erlebte gesprochen", sagt Rettungshundestaffelleiter Tim Stennei am Tag nach dem Unglück am Breitenbacher See. Einsätze wie diese, bei denen junge Menschen auf tragische Weise aus dem Leben gerissen werden, hinterlassen auch bei den erfahrenen Rettern tiefe Spuren.


Am Samstagnachmittag waren in dem See bei Bebra ein 13-jähriger Junge und ein 15-jähriges Mädchen ertrunken, nachdem sie mit einem Tretboot auf dem Gewässer gefahren waren. Für die Angehörigen ein schwerer Verlust.

Was genau zuvor passiert war und wie es zu dem tragischen Unglück kommen konnte, ist bisher noch unklar. Die Ermittlungen hierzu dauern an. Doch in der Kleinstadt Sontra, aus der die beiden Jugendlichen stammten, sowie in der Umgebung, sind die Menschen schwer getroffen. 

Bürgermeister Stefan Knoche: "Das wird niemand so schnell los."

"Das Ganze lässt sich schwer in Worte fassen. Die Welt steht still für einen Moment. Meine Gedanken sind bei den Eltern und Geschwistern", erklärt Bebras Bürgermeister Stefan Knoche am Sonntag gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Auch er war am Samstag vor Ort und am Abend noch bei den Einsatzkräften und kann aufgrund seiner großen Betroffenheit am Sonntag noch nicht vor die Kamera treten. "Das wird niemand so schnell los", sagt er. 

Am Breitenbacher See gibt es am Tag danach nur weniger Spuren der Geschehnisse. "Man bekommt noch jetzt Gänsehaut", erzählt eine Camperin, die mit ihrem Wohnmobil derzeit auf der anderen Seite des Sees wohnt. Zwar habe sie das Unglück selbst nicht mitbekommen, doch das große Aufgebot an Rettungskräften. 

Auf der Seeseite, auf der die Camper heute auf das Wasser blicken, stehen einige Kerzen. Sie waren am Abend noch aufgestellt worden. Von wem, das weiß man hier nicht. Doch sie erinnern an die beiden Verunglückten. (Sabrina Ilona Teufel-Hesse) +++

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