Wir l(i)eben den Vogelsberg (4)
Arbeiten in der Großstadt? Notfallsanitäter Marius Zimmer bleibt im Vogelsberg
Fotos: privat
27.07.2020 / MÜCKE -
Eigentlich könnte Marius Zimmer seinen Job auf der ganzen Welt ausüben. Denn Personal im Rettungsdienst ist immer und überall gefragt. Doch den Notfallsanitäter und Content-Creator im Blaulichtbereich zieht es nur an einen Ort: in den Vogelsberg. Dort ist er geboren und aufgewachsen - und nach 26 Jahren verwurzelter denn je.
Die Leidenschaft für das Ehrenamt in der heimischen Feuerwehr entwickelte er als zehnjähriger Junge - schon damals war Marius Teil der Feuerwehr in Nieder-Ohmen. In den Rettungsdienst schnupperte er während einem freiwilligen sozialen Jahr und schnell wurde klar: "Mir hat es dort von Anfang an gut gefallen, deshalb hat es mich riesig gefreut, dass mir nach dem FSJ direkt eine Ausbildung angeboten wurde", erinnert er sich im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Seit sieben Jahren arbeitet er nun schon im Rettungsdienst - und das erfolgreich mit der Ausbildung zum Notfallsanitäter.
Sein Hobby kann Zimmer perfekt mit seinem Beruf kombinieren, auch wenn dadurch viel Freizeit verloren geht. "Doch auf dem Land ist es deutlich entspannter als in der Stadt", weiß er aus eigener Erfahrung. "Ich habe auch schon Einsätze in der Frankfurter Innenstadt gefahren und habe gemerkt, dass das gar nichts für mich ist. Auf dem Land sind die Patienten gelassener - es ist einfach ein anderes Klientel", sagt er offen und ehrlich. Schon deshalb ist er mit seiner Heimat verbunden - "man kennt die Leute und ich möchte zeigen, was wir hier haben. Denn auch der Vogelsberg hat einiges zu bieten". Deshalb ist dem Team vom Blaulichtkanal auch wichtig, die meisten Videos in der Vogelsberger Heimat zu produzieren - auch wenn natürlich gerne einmal über die Kreisgrenze hinaus geschaut wird, welche Projekte bundesweit angegangen werden können. "Um einfach in den Videos einen anderen Einblick in Feuerwehr und Rettungsdienst zu geben."
"Mir fehlt es hier an nichts"
Im Vogelsberg ist Marius zu Hause. "Ich komme aus Bernsfeld und wohne jetzt in Mücke. Dort fehlt es mir an nichts, wir haben eine gute Infrastruktur und alles, was man zum Leben braucht." Trotzdem fährt er an seinen freien Tagen auch mal zum Weggehen in die Frankfurter Innenstadt, "dennoch könnte ich mir niemals vorstellen, anonym in einer Stadt zu wohnen. Bei uns auf dem Land kennen sich alle, hier grüßen sich die Menschen noch gegenseitig".Egal ob zum Feiern in Frankfurt, oder auf Drehs unterwegs in der ganzen Bundesrepublik: Der 26-Jährige freut sich immer wieder auf seine Heimat im Vogelsberg. Denn hier kann Marius seinem größten Hobby am besten nachgehen: dem Motorradfahren. "Hier gibt es tolle Strecken inmitten wunderschöner Landschaften. Da kann ich gut abschalten", erzählt er. (Luisa Diegel)
Haben auch Sie sich schon in jungen Jahren für ein Leben und/oder Arbeiten im Vogelsberg entschieden und fühlen sich hier pudelwohl? Dann melden Sie sich bei uns - unter luisa.diegel@osthessen-news.de. Unsere Redaktion nimmt dann Kontakt zu Ihnen auf. +++
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