Wir l(i)eben den Vogelsberg (2)
Von der Hauptstadt in die Vulkanregion: Katharina Dauselt bereut keinen Schritt
Fotos: Luisa Diegel
29.06.2020 / GREBENHAIN -
Das Jahr 2009 war für Katharina Dauselt das Jahr der Veränderungen: im Dezember vor elf Jahren zog sie der Liebe wegen von Berlin nach Hessen. Eine Arbeit fand die ausgebildete Ergotherapeutin schnell in der Vogelsbergklinik in Grebenhain. Doch die Liebe verflog nach nur wenigen Wochen. Dennoch kehrte sie dem Vogelsberg nicht den Rücken - sondern fand dort eine neue Heimat. "Ich bin wegen der Liebe gekommen und wegen der Arbeit geblieben."
Eineinhalb Jahre führte Katharina mit ihrem damaligen Freund eine Fernbeziehung: Berlin-Wetzlar. Dann entschloss sie sich, den mutigen Schritt zu gehen und ihre Heimat für die Liebe zu verlassen. "Nach sechs Wochen war schon Schluss und ich musste mir natürlich auch schnell eine neue Bleibe suchen." Diese fand sie bei ihrem Arbeitgeber, der Vogelsbergklinik in Ilbeshausen-Grebenhain. Übergangsweise konnte sie dort in einem Zimmer wohnen, bis sie sich selbst in der Gemeinde ein Zuhause suchte.
Dort übt sie bis heute den Beruf als leitende Ergotherapeutin aus und ist froh, damals diesen großen Schritt gewagt zu haben - denn ihre alte Heimat Berlin vermisst sie so gar nicht. "Ich möchte das Leben hier auf dem Land nicht missen. In der Großstadt wie Berlin ist alles schneller, höher, größer - jeder denkt, er sei etwas Besseres. Hier ist das alles ganz anders. Selbst wenn einen die Leute nicht kennen, wird gegrüßt - hier achten die Menschen noch aufeinander." Katharina hat die Menschen im Vogelsberg ins Herz geschlossen, auch wenn sie nun mit ihrem Partner zusammen in der Gemeinde Flieden im Landkreis Fulda wohnt - und dort am liebsten auch in ihrem baldigen Neubau eine Familie gründen möchte.
Auch wenn der Großteil ihrer Familie noch in ihrer alten Heimat lebt, bereut die 35-Jährige nicht, der Hauptstadt den Rücken gekehrt zu haben. "Ich sage immer, Berlin ist mein Zuhause, aber das hier ist meine Heimat", schwärmt sie. (Luisa Diegel)
Haben auch Sie sich schon in jungen Jahren für ein Leben und/oder Arbeiten im Vogelsberg entschieden und fühlen sich hier pudelwohl? Dann melden Sie sich bei uns - unter luisa.diegel@osthessen-news.de. Unsere Redaktion nimmt dann Kontakt zu Ihnen auf. +++
Wir l(i)eben den Vogelsberg - weitere Artikel
Wir l(i)eben den Vogelsberg (16)
Marcel und Saskia Becker: "Wir sind einfach richtige Dorfkinder"
Wir l(i)eben den Vogelsberg (15)
Von der Großstadt nach Schlitz: Claudia Schwertz ist im Vogelsberg angekommen
Wir l(i)eben den Vogelsberg (14)
Marius Lohse: "Das Landleben entschleunigt einfach"
Wir l(i)eben den Vogelsberg (13)
Jan-Ole Stumpf liebt das Dorfleben: "Es ist wie in einer großen Familie"
Wir l(i)eben den Vogelsberg (12)
Theresa Stein will die Welt sehen - "... das idyllische Familienleben folgt dann"
Wir l(i)eben den Vogelsberg (11)
Gabriel Schnell-Kretschmer: "Auch hier sind kurze Arbeitswege möglich"
Wir l(i)eben den Vogelsberg (10)
Jonas Roth: Seine Heimatverbundenheit geht unter die Haut
Wir l(i)eben den Vogelsberg (9)
Lisa Weil liebt das Dorfleben: "Hier passt jeder noch auf den anderen auf"
Wir l(i)eben den Vogelsberg (8)
Andreas Fischer reizt die Vertrautheit: "In der Stadt ist man nur einer von vielen"
Wir l(i)eben den Vogelsberg (7)
Leonie Schmitt erfüllt sich im Vogelsberg ihren Traumberuf als Krankenschwester
Wir l(i)eben den Vogelsberg (6)
Caroline und Tim Seim sind hier zuhause: "Was wollen wir denn woanders?"
Wir l(i)eben den Vogelsberg (5)
Tabea Köhl kehrt dem Stadtleben den Rücken zu: "Mein Herz ist hier"
Wir l(i)eben den Vogelsberg (4)
Arbeiten in der Großstadt? Notfallsanitäter Marius Zimmer bleibt im Vogelsberg
Wir l(i)eben den Vogelsberg (3)
Jana Schäfer: "Man hat hier alles, was man zum Leben braucht"
Wir l(i)eben den Vogelsberg (1)
Lukas Becker ist stolz auf seine Region: "Wir haben hier einen wahren Schatz"