Wir l(i)eben den Vogelsberg (6)
Caroline und Tim Seim sind hier zuhause: "Was wollen wir denn woanders?"
Foto: Andrea Hausmann
24.08.2020 / FELDATAL -
Supermärkte, die rund um die Uhr geöffnet haben, Shoppingmeilen, auf denen alles zu finden ist, Trubel und Hektik in allen Straßen – ein Ziel, das viele nach dem Schulabschluss haben: Ab in die große Stadt. Doch was, wenn die große Stadt gar nicht so toll ist? Caroline und Tim Seim aus Groß-Felda empfinden das Dorfleben nämlich als deutlich schöner.
Trotzdem zog es die Vogelsbergerin nach dem Abitur in die Stadt. Sie zog mit einer guten Freundin nach Kassel und machte dort ihre Ausbildung zur Physiotherapeutin. Die meisten Wochenenden verbrachte sie aber immer noch in der Heimat. "Wenn Freunde und Familie so weit weg sind, dann kann die Stadt noch so schön sein", erzählt sie. Und so zog sie nach der Ausbildung wieder zurück nach Eifa. In Neukirchen hat sie dann eine Stelle als angestellte Physiotherapeutin bekommen, wo sie auch heute noch arbeitet. Auch, wenn das eine halbe Stunde Fahrt ist, hat sie ihre Entscheidung, wieder in den Vogelsberg zu ziehen, nie bereut. "Ich fühle mich einfach so viel wohler, meine Liebsten ganz in meiner Nähe zu haben", berichtet sie. Ihre Freizeit hat sie am liebsten mit ihren Freunden aus Eifa und ihren besten Freundinnen aus der Schulzeit verbracht. Wie der Zufall es wollte, haben ihre Freundinnen ihre Liebe in Groß-Felda gefunden, weshalb sie auch viel Zeit dort verbracht hat. Zu dem Zeitpunkt ahnte sie jedoch noch nicht, dass ihr Herz sie auch einmal ins Feldatal ziehen würde.
"Fealler Jung"
Tim ist mit seinem Zwillingsbruder in Gießen geboren, aber im Vogelsberg großgeworden. Mit ihrem kleinen Bruder haben die Zwillinge eine tolle Kindheit in Groß-Felda verbracht. "Es ist einfach unbeschwert, wenn man als Kind von morgens bis abends sorgenlos spielen kann", erzählt Tim. Anschließend besuchte Tim die Gesamtschule in Mücke und wechselte nach der zehnten Klasse auf die Max-Eyth-Schule in Alsfeld. Computer haben ihn schon damals sehr fasziniert. Deshalb war klar, dass er auf der Alsfelder Berufsschule die Fachrichtung IT wählen wird. Nach dem Abschluss absolvierte er erfolgreich sein Studium zum Diplom-Informatiker an der THM in Gießen.Baby und Haus: Ein Traum geht in Erfüllung
Zuhause im Feldatal
Tim hat das Glück, dass ihm sein Chef sehr viel Homeoffice gewährt. Ihm stellt sich nicht die Frage, wie er täglich zur Arbeit kommt, da er als Informatiker fast alles von zu Hause aus erledigen kann. Das ist nicht nur hinsichtlich der Verkehrsanbindung großes Glück, sondern auch, dass dadurch viel mehr Zeit für das Familienleben bleibt. Freunde, Familie, Ruhe, Natur, Job, Vereine – alles finden die beiden im Herzen des Vogelsbergs. Für Caroline und Tim gibt es gar keine Alternative, als hier wohnen zu bleiben. (Andrea Hausmann)
Haben auch Sie sich schon in jungen Jahren für ein Leben und/oder Arbeiten im Vogelsberg entschieden und fühlen sich hier pudelwohl? Dann melden Sie sich bei uns - unter luisa.diegel@osthessen-news.de. Unsere Redaktion nimmt dann Kontakt zu Ihnen auf. +++
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