Wir l(i)eben den Vogelsberg (10)

Jonas Roth: Seine Heimatverbundenheit geht unter die Haut


Fotos: privat

19.10.2020 / ROMROD - Als Lkw-Fahrer ist Jonas Roth täglich in ganz Deutschland unterwegs. Früh morgens gehen die Fahrten für ihn los, am späten Nachmittag ist er, wenn es alles klappt, wieder zu Hause. Das ist für ihn das Schönste am ganzen Tag - denn egal wohin ihn sein Beruf führt, kein Ort der Welt kann für ihn mit seinem Heimatdorf Zell in Romrod mithalten. 



"Das war mir in meinem Job ganz wichtig - dass ich abends wieder nach Hause komme. Ich bin einfach heimatverbunden und freue mich jeden Abend darauf, wieder heimzukommen", erzählt der 25-Jährige im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Dennoch: Ein Bürojob kam für den Zeller nicht infrage, auch wenn er eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann absolviert hat. "Ich habe gemerkt, dass das nichts für mich ist, ich bin eher ein praktischer Mensch." Deshalb hat er nach der Ausbildung seinen Lkw-Führerschein gemacht und arbeitet nun bei der Firma Rausch in Wallenrod als Fahrer. Das Beste an seinem Job: "Wir vertreiben Futtermittel, deshalb bin ich ständig in ländlichen Gegenden unterwegs, da wir die Landwirte beliefern."

"Schätze den Zusammehalt"

Denn dem Stadtleben kann Roth gar nichts abgewinnen. "Wenn ich dort beruflich unterwegs bin, fühle ich mich unwohl und möchte so schnell es geht wieder raus. In Städten ist gefühlt nur Beton um einen herum, ich brauche einfach meine Freiheit." Und diese ist für ihn in Zell - "da, wo meine Familie und mein Freundeskreis ist". Denn in dem kleinen Stadtteil von Romrod ist der 25-Jährige aufgewachsen - und gleichzeitig in das Vereinsleben mit hineingewachsen. Denn egal ob Burschenschaft, der Jugendclub, die Feuerwehr oder der Fasching: Jonas ist überall dabei. "Ich schätze den Zusammenhalt untereinander - und das über Generationen hinweg. Auch das ist für mich Zuhause - und stärkt mich immer wieder."



Neben der Gemeinschaft und dem Zusammenhalt schätzt Jonas vor allem die Natur im Vogelsberg. "Man geht zwei Meter und schon hat man Wiesen und Felder vor seinem Auge." Diesen Ausblick genießt der Lkw-Fahrer am liebsten auf dem Hoherodskopf. "Dort bin ich immer wieder gerne. Neben dem See hier in Zell ist das definitiv mein Lieblingsort im Vogelsberg. Auch, weil es mich ein Stückchen an die Berge erinnert."

Allgäu oder Zell?

Denn in den Bergen verbringt Jonas seinen Urlaub am liebsten - das liegt bestimmt auch an seine Vorfahren, die am Bodensee gelebt haben. Deshalb stehen ihm für seine Zukunft auch zwei Optionen offen: "Entweder ich bleibe in Zell und gründe dort eine Familie, oder mich verschlägt es ins Allgäu. Da fühle ich mich auch sehr wohl - und außerdem habe ich gerne die Lederhosen an", sagt und lacht er. 



Doch egal wo es Jonas in ein paar Jahren vielleicht hinziehen wird - seine Heimat wird immer Zell bleiben. Seine Liebe zur Heimat geht sogar so weit, dass er diese auf seinem Körper verewigt hat: "Auf meinem Oberarm habe ich die Umrandung vom Vogelsbergkreis tätowiert" - und in der Mitte davon steht unübersehbar das Wort "Zell". "Egal wo ich also bin, meine Heimat habe ich immer dabei." (Luisa Diegel)

Haben auch Sie sich schon in jungen Jahren für ein Leben und/oder Arbeiten im Vogelsberg entschieden und fühlen sich hier pudelwohl? Dann melden Sie sich bei uns - unter luisa.diegel@osthessen-news.de. Unsere Redaktion nimmt dann Kontakt zu Ihnen auf. +++

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