Großrazzia bei der Polizei
Verdacht auf Amtsmissbrauch! 17 Polizeibedienstete im Fokus der Ermittler
Foto: picture alliance/dpa | Andreas Arnold
10.10.2025 / FRANKFURT AM MAIN -
Schwere Vorwürfe gegen Polizisten aus der Main-Metropole! In einem Ermittlungskomplex der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main und des Hessischen Landeskriminalamts (HLKA) sind am Freitagmorgen Durchsuchungsbeschlüsse gegen 17 Polizeibedienstete des 1. Polizeireviers in Frankfurt am Main vollstreckt worden. Die Maßnahmen betrafen vier Dienststellen sowie 21 Wohnanschriften der Beschuldigten. Der Vorwurf: Körperverletzung im Amt, Strafvereitelung im Amt sowie Verfolgung Unschuldiger. Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) ist alarmiert. Er will mit Härte durchgreifen.
Konkret: Die Ermittlungen richten sich gegen fünf Polizeibeamtinnen und zwölf Polizeibeamte im Alter zwischen 24 und 56 Jahren. Sie waren im Streifendienst sowie in der Dienstgruppenleitung eingesetzt. Nach Informationen der F.A.Z. laufen die Ermittlungen bereits seit Juli 2025.
Videoaufzeichnungen sichern Beweise
Von einigen der mutmaßlichen Handlungen liegen Aufzeichnungen aus polizeieigenen Videosystemen vor, darunter Videoüberwachung im Polizeirevier, Bodycams sowie öffentliche Videoschutzanlagen.Durch ein polizeiinternes Erkennen der Sachverhalte konnten die Ermittlungen zügig aufgenommen und entsprechende Verfahren eingeleitet werden. "Aufgrund der Vielzahl der Tatbeteiligten gestalten sich die Ermittlungen jedoch außerordentlich komplex", heißt es.
Umfang der Ermittlungen
Aktuell umfassen die Ermittlungen sechs Komplexe mit 22 Tatvorwürfen gegen 17 Polizeibedienstete wegen Körperverletzung im Amt, vier Komplexe mit 11 Tatvorwürfen gegen 10 Polizeibedienstete wegen Strafvereitelung im Amt und fünf Komplexe mit 14 Tatvorwürfen gegen 11 Polizeibedienstete wegen Verfolgung Unschuldiger.An den Einsatzmaßnahmen waren rund 150 Beamte des Hessischen Landeskriminalamts sowie Vertreter der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main beteiligt.
Bei den Durchsuchungen wurden mehrere Mobiltelefone und Datenträger sichergestellt, die nun ausgewertet werden. Die Ermittlungen dauern an. Nach aktuellem Stand liegen keine Hinweise auf ein extremistisches Motiv vor. (pm/cb) +++
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