Neuer Pächter gefunden

"Kissinger Hütte 2.0": Wiedereröffnung fest für Juli 2026 geplant

So soll die "Kissinger Hütte 2.0" im Juli 2026 aussehen.
Fotos: Messerschmitt & Rüth Architekten Arge

02.10.2025 / SANDBERG - Im März 2025 zerstörte ein Großbrand die Kissinger Hütte. Rund 120 Einsatzkräfte kämpften stundenlang gegen die Flammen, der Altbau brannte vollständig nieder. Nur das renovierte Bettenhaus blieb weitgehend unversehrt. Schon kurz nach dem Inferno war klar: Die Hütte soll wiederaufgebaut werden. Ein halbes Jahr später sind die Weichen für den Neubau gestellt - und ein neuer Pächter ist gefunden.



"Der Brandschutz ist weitestgehend abgeräumt", erklärt Manfred Eggert, Vorsitzender des Rhönklubs. Ganz abgeschlossen seien die Arbeiten jedoch noch nicht: "Wir sind immer noch dabei, die Rauchschäden im Bettenhaus zu eliminieren - da wissen wir noch nicht genau, wie das ausgeht. Ein Chemiker muss kommen und das Gebäude als schadstofffrei absegnen."

Parallel laufen die Vorbereitungen für den Neubau. "Die Genehmigungen haben wir uns alle eingeholt", so Eggert. Im Oktober soll der nächste Meilenstein folgen: "Da werden wir den Keller ausbauen." Eine Löschwasserzisterne mit 60 Kubikmetern Fassungsvermögen ist bereits errichtet. Auch für die kalte Jahreszeit wurde vorgesorgt: "Das Bettenhaus wird dann mit Heizung und Strom versorgt. So entstehen uns im Winter nicht noch weitere Schäden."

Neubau mit moderner Ausstattung

Das Konzept für die neue Hütte stammt vom Architekturbüro Messerschmitt & Rüth. Die Hütte soll barrierefrei und technisch auf dem neuesten Stand sein. Neben einem großen Gastraum für rund 70 Gäste sind zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten vorgesehen - vom Doppelzimmer bis zum Mehrbettzimmer. Außerdem wird das Haus mit einer Photovoltaikanlage und Batteriespeicher ausgestattet, die Wärmeversorgung übernimmt eine Fußbodenheizung.

Eine wichtige Neuerung hebt Eggert hervor: "Unsere neue Hütte hat eine Pächterwohnung." Damit soll der Betrieb langfristig gesichert werden. Und auch personell gibt es bereits Klarheit: "Wir haben einen neuen Pächter gefunden." Der Vertrag ist zwar noch nicht offiziell unterschrieben, die Einigung per Handschlag steht aber bereits.

Optimismus trotz Rückschlägen

Für Eggert ist die schnelle Wiedereröffnung ein Herzensanliegen: "Wir haben als Verein das Bestreben, so schnell wie möglich die Hütte wiederzueröffnen." Der Zeitplan ist ambitioniert, doch der Vorsitzende bleibt kämpferisch: "Wir wollen am 1. Juli die Wiedereröffnung feiern und sind sehr zuversichtlich, dass das klappt."

Die wirtschaftliche Seite spielt dabei ebenfalls eine Rolle. "Wenn wir keine Pacht bekommen, können wir unsere Verbindlichkeiten nicht abtragen", macht Eggert deutlich. Dass er dennoch an den Termin glaubt, fasst er mit einem klaren Satz zusammen: "Wir wollen zeigen, dass nicht alles funktioniert wie Stuttgart 21 oder der Berliner Flughafen." (Constantin von Butler) +++

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