Bürgermeisterwahl am 5. Oktober
Kandidat Mario Wagner (SPD): "Hünfeld gemeinsam gestalten"
Foto: Mario Wagner
02.10.2025 / HÜNFELD -
Zwei Kandidaten haben für die Wahl zum Bürgermeister in Hünfeld am kommenden Sonntag ihren Hut in den Ring geworfen und sich nominieren lassen: Benjamin Tschesnok (CDU) und Mario Wagner (SPD). Um die Bewerber besser kennenzulernen und den Hünfeldern Entscheidungshilfen für deren Wahl an die Hand zu geben, haben wir beide Kandidaten gebeten, unseren O|N-Fragebogen auszufüllen.
Kurzer Lebenslauf: Alter, Beruf, politische Laufbahn
"Ich bin 48 Jahre alt und arbeite als Oberstudienrat. Seit über 16 Jahren unterrichte ich an der Friedrich-August-Genth-Schule in Wächtersbach. Neben meinem Beruf engagiere ich mich seit vielen Jahren gewerkschaftlich, unter anderem als Vorsitzender im GEW-Team Gelnhausen und im Landesvorstand der GEW Hessen. Politisch habe ich früh begonnen - zunächst im Ortsbeirat meiner Heimatgemeinde, heute als Kreistagsabgeordneter im Landkreis Fulda. Außerdem bin ich stellvertretender Vorsitzender der SPD Hünfeld. Meine Schwerpunkte liegen auf Bildung, Kultur, Arbeit, Ehrenamt und sozialer Gerechtigkeit."Warum haben Sie sich entschieden, für das Bürgermeisteramt in Hünfeld zu kandidieren?
"Ich kandidiere, weil ich überzeugt bin, dass Hünfeld mehr erreichen kann, wenn wir Politik gemeinsam gestalten. Ich lebe hier, bin fest verwurzelt und sehe, wo es hakt: bezahlbarer Wohnraum, fehlendes Personal in Kitas, die Unterstützung unserer Vereine, die Stärkung der Stadtteile. Hünfeld verdient eine Politik, die nicht nur verwaltet, sondern zuhört, gestaltet und die Menschen einbindet."Was würden Sie als Bürgermeister anders machen als Ihr Vorgänger?
Ich will Entscheidungen früher mit den Bürgerinnen und Bürgern besprechen, statt sie nur zu präsentieren. Mir geht es um klare, langfristige Konzepte, etwa beim Wohnungsbau, statt Stückwerk. Bürokratie soll nicht hemmen, sondern ermöglichen - für Vereine, für Unternehmen, für neue Ideen. Und mir ist wichtig, dass Stadtteile und Kernstadt gleichermaßen profitieren: Treffpunkte, Nahversorgung, Mitgestaltung - Hünfeld ist mehr als die Innenstadt.Was sind Ihre drei Top-Themen auf der Agenda, die Sie in der Stadt angehen würden?
"1. Bezahlbarer Wohnraum & lebenswerte Stadt für alle GenerationenGute Kitas - vor allem mit ausreichend und gut ausgebildetem Personal, damit Eltern Familie und Beruf verlässlich miteinander vereinbaren können. Verlässliche Schulen und attraktive Freizeitangebote. Barrierefreie Wohnungen und Infrastruktur, die auch älteren Menschen zugutekommt. Bezahlbarer Wohnraum durch Innenentwicklung, Nachverdichtung und eine aktive Boden- und Flächenpolitik der Stadt.
2. Transparente Verwaltung & Bürokratieabbau
Weniger Hürden, verständliche Regeln und echte Bürgerbeteiligung - damit Neues nicht an Formularen scheitert.
3. Starke Infrastruktur für alle Generationen
Verbesserte Verkehrswege, Nahversorgung und digitale Anbindung. Investitionen in Sport- und Vereinsanlagen. Gleichwertige Entwicklung von Kernstadt und Stadtteilen."
Mit welchem Slogan werben Sie um die Wähler?
"Mein Slogan lautet "Hünfeld gemeinsam". Damit möchte ich deutlich machen: Politik gelingt nicht von oben herab, sondern nur zusammen mit den Menschen in unserer Stadt. Auf meiner Webseite ergänze ich das mit "gestalten - mit Erfahrung, Haltung und Herz", weil es beschreibt, wofür ich persönlich stehe und wie ich dieses "gemeinsam" mit Leben füllen möchte."Wo liegen Ihre Stärken?
"Ich kenne Strukturen und weiß, wie man sie verändert. Ich bin jemand, der zuhört und Ideen aufnimmt - auch über Parteigrenzen hinweg. Ich kann Menschen zusammenbringen: in Schulen, Vereinen, Verwaltung.Und ich bin belastbar und pragmatisch - mir geht es nicht um große Worte, sondern um Lösungen, die im Alltag spürbar sind."
Was macht Hünfeld aus Ihrer Sicht so besonders?
"Hünfeld ist lebendig: engagierte Menschen, starke Vereine, aktive Stadtteile, eine Innenstadt mit Charme. Hier kennt man sich, hier kann man sich einbringen - und gleichzeitig haben wir die Natur direkt vor der Tür. Dieses Potenzial macht Hünfeld stark, und genau das will ich bewahren und ausbauen."Wie verbringen Sie den Wahlsonntag?
"Der Wahlsonntag ist für mich ein Tag der Begegnung: morgens unterwegs an den Wahllokalen, im Gespräch mit den Menschen. Ich möchte mich bedanken - unabhängig vom Ergebnis - für das Vertrauen, das mir viele entgegenbringen. Und am Abend hoffe ich, den Tag mit Familie, Freunden und Unterstützern gemeinsam ausklingen zu lassen."Was wäre Ihre erste Amtshandlung als neuer Bürgermeister?
"Meine erste Amtshandlung wäre zuallererst das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern - im Rahmen einer Bürgerversammlung mit allen wichtigen Gremien: Stadtverordnete, Ortsbeiräte und Verwaltung. Dort möchte ich offen und transparent die Prioritäten für die kommenden Jahre festlegen. Ein zentrales Thema ist der Wohnungsbau: 500.000 € pro Jahr sind ein Anfang, reichen aber nicht aus. Deshalb will ich ein verstärktes Wohnraumprogramm mit mindestens 1 Mio. € jährlich auf den Weg bringen - gezielt für bezahlbare und barrierefreie Wohnungen in innenstadtnaher Lage. Parallel dazu sollen Leerstände systematisch erfasst und wieder nutzbar gemacht werden. So zeigen wir von Beginn an: Wir reden nicht nur, wir handeln - und schaffen spürbare Verbesserungen für die Menschen in Hünfeld."Was haben wir Sie nicht gefragt, worauf Sie aber gern eine Antwort geben möchten?
"Ja - Haben sie die Zukunft von Hünfeld im Blick?Für mich geht es um Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen. Politik darf nicht nur auf den Moment schauen. Hünfeld braucht Entscheidungen, die auch in zehn oder zwanzig Jahren noch tragen: solide Finanzen, verlässliche Infrastruktur, lebenswerter Wohnraum, gute Schulen und sichere Arbeitsplätze. Generationengerechtigkeit heißt für mich: so investieren, dass unsere Kinder und Enkel stolz auf das Hünfeld sind, das wir ihnen hinterlassen." (ems) +++
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