Mehrere Fußballer ausgeschlossen

FSV Hohe Luft nimmt Stellung: "Wir distanzieren uns von Gewalt"

Der FSV Hohe Luft spielt zumindest erstmal keine Fußball-Kreisoberliga mehr
Archivbild: O|N/Kevin Kunze

06.09.2025 / BAD HERSFELD - Knapp eine Woche nach den Vorfällen rund um das Fußball-Kreisoberliga-Spiel zwischen der SG Friedewald/Ausbach und dem FSV Hohe Luft hat der Vorstand des Hersfelder Stadtteil-Vereins Stellung bezogen. Das Spiel wurde vom Schiedsrichter in der 86. Minuten aufgrund von Gewalt abgebrochen.



Im Nachgang kursierten Videos in den sozialen Medien, welche die Auseinandersetzungen auf dem Sportplatz zeigen. Unter anderem ging der Torhüter der Gastgeber zu Boden.

Die genauen Hintergründe will das Sportgericht nun aufarbeiten. Der FSV Hohe Luft war zuletzt wegen eines Vorfalls rund um das Spiel gegen Dittlofrod/Körnbach in den Schlagzeilen. Der Verein hat intern bereits reagiert und einige Konsequenzen gezogen. So wurden laut FSV "mehrere Spieler ausgeschlossen." Namen nannte der Verein nicht.

In der vom ersten Vorsitzenden Dirk Schäfer verschickten E-Mail schreibt der FSV unter anderem: "Als Erstes möchten wir uns als Vorstand für das mehrfache Fehlverhalten unserer ersten Mannschaft entschuldigen. Der FSV Hohe Luft distanziert sich von Gewalt auf und neben dem Sportplatz."

Künftig mit einer Mannschaft in der A-Liga

Wie bereits berichtet, hat der Verein seine erste Mannschaft aus der Kreisoberliga Fulda-Nord zurückgezogen. Somit steht der erste Absteiger fest. Wie das Spiel in Friedewald (1:1 bei Abbruch) gewertet wird, ist noch unklar. Alles andere als eine Wertung für die SG erscheint aber eher unschlüssig. Hohe Luft wird künftig mit seiner A-Klassen-Mannschaft weiterspielen. Diese ist in der A-Liga Mitte angesiedelt und will dort den Klassenerhalt schaffen.

"Hierzu haben wir uns mit dem Klassenleiter Rainer Schmidt bereits abgestimmt. Das Vorgehen hat der Klassenleiter bereits geprüft und uns bestätigt. Wir hoffen, mit dieser Entscheidung einen Grundstein für einen Neuanfang legen zu können, damit Fairness und Sport wieder im Vordergrund stehen", schreibt der Verein weiter.

Enttäuschter Trainer Alin Cotan

Ob Trainer Alin Cotan weitermacht, ist bislang zumindest öffentlich unklar. In einem Telefongespräch vor wenigen Tagen wirkte der erfahrene Coach enttäuscht und traurig über die Entwicklungen. Cotan wollte den angekratzten Ruf der Hohe Lufter verbessern und eine neue Kultur schaffen. Er spricht aber auch von häufigen verbalen Anfeindungen seinen Spielern gegenüber. Dies sei aber kein Grund oder Rechtfertigung für die Folgen.

Mit dem Rückzug der ersten Mannschaft will Hohe Luft offenbar auch intern ein Zeichen setzen. Bleibt zu hoffen, dass der Traditionsverein, der sich seit vielen Jahren intensiv für Integration und Vielfältigkeit einsetzt, in ruhigeres Fahrwasser kommt und der notwendige Respekt und die Toleranz von allen Seiten gelebt wird. Den Anfang müssen allerdings die Jungs auf dem Platz machen. (Hans-Hubertus Braune) +++

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