Prozessauftakt am Landgericht
78-jähriger Ex-Kleinbus-Fahrer soll Kind (9) über 1 Jahr lang missbraucht haben

Fotos: Henrik Schmitt
29.01.2025 / FULDA -
Wegen schwerem sexuellen Missbrauch in 33 Fällen steht seit Dienstag ein 78-jähriger Mann vor dem Landgericht Fulda. Der gravierende Vorwurf der Anklage: über ein Jahr lang soll er als Busfahrer ein damals neunjähriges Mädchen, die ihm als letzte Schülerin im Bus allein ausgeliefert war, missbraucht haben. Der Tatzeitraum lag zwischen März 2014 bis Juli 2015. Darüber hinaus soll der Angeklagte auf seinen Mobiltelefonen insgesamt ca. 150 kinderpornographische Dateien besessen haben.
Sohn: "Er lebt in seiner eigenen Welt!"
Anschließend wurde der Sohn als Zeuge gehört. Der 50-Jährige wohnt mit seiner Frau und zwei Kindern im selben Haus wie seine Eltern, habe aber seit er von den Missbrauchsvorwürfen wisse, keinen Kontakt mehr zu seinem Vater. "Nur wenn er Hilfe auf der Treppe braucht", räumte er ein. Seine Eltern hätten sich immer gestritten, solange er denken könne. "Mein Vater glaubt an Hexerei und Magie und unterstellt das meiner Mutter. Die beiden leben wir Fremde im selben Haus", berichtete er. Man könne nicht vernünftig mit ihm sprechen, er lebe in seiner eigenen Welt. "Er glaubt nur, was er selber denkt", sagte er aus.
Am kommenden Freitag soll das Opfer als Nebenklägerin und Zeugin aussagen. Richter Joachim Becker kündigte bereits an, dass zu ihrem Schutz die Öffentlichkeit dann ausgeschlossen werde. (Carla Ihle-Becker)+++
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