Wie sieht es in der Gemeinde Kalbach aus?
Ärztemangel im Südkreis - "Momentan halten wir noch den Status Quo"
Fotos: Mathias Schmidt
15.01.2024 / KALBACH -
Die Herausforderungen im Gesundheitswesen, insbesondere der Mangel an Landärzten, sind in vielen Regionen ein aktuelles Thema. Der Südkreis bildet dabei keine Ausnahme, und die Gemeinde Kalbach steht vor ähnlichen Fragen. Bürgermeister Mark Bagus äußert sich gegenüber OSTHESSEN|NEWS zu der aktuellen Lage und den möglichen zukünftigen Entwicklungen.
"Den Status Quo halten wir momentan noch", betont der Rathauschef. "Wir haben zwei Hautarztpraxen, hier in Mittelkalbach eine, in der drei Ärzte tätig sind, und in Uttrichshausen eine noch junge Ärztin. Die sucht bereits einen Partner für die Praxis und würde sich über eine Nachfolge freuen. Wir sind also nicht überbelegt, aber momentan auch nicht unterbesetzt."
"Man weiß nie, was die Zukunft bringt"
Die Frage nach der Zukunft gestaltet sich jedoch als herausfordernd. "Bei der derzeitigen Diskussion, wie sieht die Zukunft aus, ist es schwer hervorzusagen, wie sich die Situation entwickelt", erklärt Bagus. "Die einen sind momentan noch im Soll, bei den anderen, wie beispielsweise in Neuhof, ist es wieder in Gefahr. Das wird uns auch irgendwann einholen. Die Frage ist dann, wie sieht das Modell aus – bleiben die Ärzte selbstständig oder müssen die Gemeinden mithelfen? Stand heute sind die Stellen hier besetzt. Aber man weiß nie, was die Zukunft bringt."Die Beteiligung der Gemeinden an dieser Problematik ist für Bagus unumgänglich. "Auch als Kommune muss man sich damit beschäftigen und mit den Ärzten sprechen", betont er. "Gemeindeübergreifende Arbeit ist in dieser Hinsicht nie ausgeschlossen. Man muss vielleicht auf dieser Ebene näher zusammenrücken, wie bereits Bereich der Notdienste, sodass die Räume und die Strecken nicht so lang werden. Denn für die vorhandenen Ärzte wird es immer mehr, vor allem wenn in einer Nachbargemeinde etwas wegfällt. Sowas kann man letztendlich nämlich nicht an einer Gemeindegrenze festmachen. Viele Ärzte übernehmen dann keine Patienten mehr, weil es schon zu viele sind – auch wenn mir das in Kalbach nicht bekannt ist."
Auch die Nachfolge von Apotheken ist ein Problemthema
Ein weiteres Problem zeichnet sich in Uttrichshausen ab, wo nicht nur ein Ärztemangel besteht, sondern auch eine Apotheke geschlossen ist. "In Uttrichshausen haben wir die Problematik, dass eine Apotheke geschlossen ist, da sind wir auf der Suche nach einem Nachfolger. Hat man einen Arzt, muss idealerweise auch in der Nähe eine Apotheke sein", erklärt Bagus besorgt.Archivfoto: O|N/Carina Jirsch
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