"Mehr Einkaufserlebnis"

Neues Sortiment? Was hat Markus Schön mit 47 Galeria-Filialen vor?

Die Zukunft der Galeria-Filiale ist noch ungeklärt
O|N-Archivbild: Hendrik Urbin

11.11.2022 / FULDA - Der Online-Händler Markus Schön kann sich in diesen Tagen nicht vor Medienanfragen retten, denn sein überraschendes Angebot, 47 Filialen der nach 2020 zum zweiten Mal insolventen Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof übernehmen zu wollen, hat bundesweit hohe Wellen geschlagen. (O|N berichtete.)  Der Kaufhauskonzern hatte Anfang November Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Vor allem in Kommunen wie Fulda, in denen das Warenhausangebot bisher zum festen Bestand des Innenstadthandels gehörte, war die Furcht vor dem endgültigen Aus groß.



Welche Auswirkungen die Schließung des nach Kaufhof-Kerber zweiten Händlers in der Fuldaer Innenstadt haben würde, mochte sich niemand ausmalen. Schon deshalb war die Nachricht von Schöns Übernahmeinteresse elektrisierend. Und anders als die meisten Investoren, die sich über ungelegte Eier in Schweigen hüllen, macht Markus Schön gar kein Geheimnis daraus, dass er ein Auge auf die Galeria-Filialen geworfen hat. Schon zwei Tage nach Bekanntwerden der Zahlungsunfähigkeit der Karstadt-Kaufhof-Konzerns ging er in die Offensive und machte öffentlich, dass er sein Interesse gegenüber Arnd Geiwitz, dem zuständigen Insolvenzverwalter bekundet hatte.

Dabei kam sein Übernahmeangebot keineswegs über Nacht. Schon 2018, als Nicolas Berggruen bei Karstadt einstieg, habe er diese Option ins Auge gefasst, sagt der Unternehmer. Schon damals sei es ihm vornehmlich um die mittelgroßen Standorte gegangen. Konkret stehen in Hessen die Standorte Fulda, Sulzbach (Main-Taunus), Limburg, Bad Homburg und Gießen zur Debatte. Nach einer intensiven Analyse der Häuser und deren Potenzial sei er zum Ergebnis gekommen, "dass die kleineren und mittelgroßen Städte prima zu uns und unserem Vorhaben passen würden". In Großstädten habe der Kunde beim Shoppen viele Alternativen, doch in den kleineren und mittleren Orten werde das Angebot der Filialen gesucht und gebraucht.

Welche Chancen sieht Schön für die Übernahme?

Wir wollten aktuell von Markus Schön wissen, wie er die konkreten Erfolgsaussichten auf die Realisierung seiner Pläne einschätzt. "Zu den Chancen der Übernahme kann ich keine Prozentangaben machen. Es bleibt dabei: Wir haben großes Interesse, die 47 Standorte zu übernehmen, als Warenhäuser weiterzuführen und weiterzuentwickeln. Als Unternehmer bin ich immer optimistisch und zuversichtlich, dass unser Konzept überzeugend ist. Wir würden an allen Stellen mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weitermachen und die 47 Standorte so entwickeln, dass Kunden gern kommen und begeistert kaufen. Dazu werden wir den Kaufhausgedanken weiterentwickeln, modernisieren und stationär und online stärker vernetzen. Es sollen wirkliche Einkaufserlebnisse geschaffen werden, in der Beratung mit Technik und schneller Logistik kombiniert werden", so Markus Schön. Die Belegschaft an den fraglichen Standorten wird die weitere Entwicklung mit Hoffen und Bangen begleiten. (ci)+++

Unternehmer Markus Schön hat seinen Hut in den Ring geworfen
Foto: privat

O|N-Archivbild

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