"Die Sicherheitslage hat sich verändert"

Schausteller-Sprecher Heiner Distel: "Mir ist um die Volksfeste nicht bange"

Einer der prägenden Köpfe der Schausteller-Branche in Deutschland: Heiner Distel senior aus München
Fotos: Hans-Hubertus Braune

24.10.2024 / BAD HERSFELD - Über eine halbe Million Menschen haben sich in diesem Jahr beim Lullusfest in Bad Hersfeld vergnügt. Das Volksfest in der Kreisstadt bildet den Abschluss der Jahrmärkte. "Einige Kollegen sind noch auf kleineren Festen unterwegs", sagt Heiner Distel senior. Ein guter Zeitpunkt, um auf die Volksfest-Saison in Deutschland zu blicken.



Bei der Freiverlosung auf dem Linggplatz in Bad Hersfeld zog Distel eine erfreuliche Bilanz: "Die traditionellen Volksfeste in Deutschland, und zwar von Nord bis Süd, haben nach wie vor gute Besuche und gute Umsätze. Also ich bin da nicht bange, wir haben wirklich eine gute Saison hinter uns", sagt der Münchener Schausteller. Seit vielen Jahren ist er mit seinem Autoscooter neben den Festen etwa in München und Ingolstadt auch in Bad Hersfeld dabei. Beim Schützen-Volksfest in Fulda und dem Pfingstmarkt in Alsfeld ist er gar der Organisator der beliebten Volksfeste.

"Fast alle Veranstalter haben reagiert und aufgestockt"

Er gilt als Kenner der Schausteller-Zunft. Beim Kiliani-Volksfest in Würzburg war er viele Jahre ebenfalls Schausteller-Sprecher. Was ihn in dieser Saison besonders freut: "Wir sind Gott sei Dank von den Zwischenfällen auf den Volksfesten verschont geblieben. Nichtsdestotrotz hat sich die Sicherheitslage auf den Festen verändert. Fast alle Veranstalter haben darauf reagiert und haben aufgestockt. Und ich möchte sagen, auf den Volksfesten ist man schon noch sicher", sagte Distel im OSTHESSEN|NEWS-Gespräch.

Dies galt auch für das achttägige Lullusfest. Die Zufahrtsstraßen zum Marktplatz waren gesperrt, Sicherheitsbeamte bewachten die Absperrungen. Zusätzlich wurden Betonblöcke aufgestellt. Auf dem Rummelplatz waren mehrere Sicherheitsdienste unterwegs, dazu natürlich auch die Polizeistreifen der mobilen Wache am Rande des Marktplatzes. Die Polizei zieht nach der feierlichen Woche eine positive Bilanz und blickt auf eine weitestgehend friedliche Veranstaltung zurück. "Insgesamt ermittelt die Polizei wegen sieben Körperverletzungs-, vier Diebstahlsdelikten und einer Beleidigung. Ansonsten kam es zu keinen besonderen Vorkommnissen während der Veranstaltungstage", schreibt das Polizeipräsidium Osthessen. "Es war ein erfolgreiches und friedliches Lolls mit einem wirklich tollen Besuch, das Wetter war natürlich ideal und dementsprechend sind wir mit den Umsätzen und den Besuchen voll zufrieden", sagt Distel.

Deutlicher Rückgang bei den Straftaten in München und Stuttgart

Die größten Plätze in Deutschland ziehen eine ähnlich gute Bilanz - natürlich in anderen Dimensionen: Auf dem Münchener Oktoberfest verzeichnete die Polizei laut Bayerischen Rundfunk (BR24) 726 Delikte, und damit einen Rückgang um 24 Prozent. Die Wiesn zählte in diesem Jahr 6,7 Millionen Besucher. Auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart ging die Zahl der Straftaten gar um 30 Prozent zurück. Laut dem Südwestrundfunk (SWR) sorgten 4,6 Millionen Menschen für einen neuen Besucherrekord des zweitgrößten Volksfestes in Deutschland. (Hans-Hubertus Braune) +++

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