Einzelschicksale bewegen Tierschützer (8)

Kater Schnuppe: Vom nicht kastrierten Straßenstreuner zum Kampfschmuser

Kater Schnuppe hat sich zurück ins Leben gekämpft und ist bei einer Familie untergebracht.
Fotos: Verein Verantwortung Leben

12.04.2024 / HOSENFELD - Der Leidensweg eines Streuners: In der Gemeinde Hosenfeld (Kreis Fulda) zog sich ein Kater nach einem Autounfall schwere Verletzungen zu. Der Kater war weder kastriert noch gekennzeichnet, lief zuvor streunend umher. Die Mitarbeiter der Gemeinde fanden das Tier und brachten es zum Tierschutzverein. Von dort aus ging es direkt in die Klinik.



Da das verletzte Tier keinem Besitzer zugeordnet werden konnte, musste der Tierschutzverein "Verantwortung Leben" die anfallenden Kosten von insgesamt 1.700 Euro für den Kater übernehmen. 

Beinamputation nach Unfall - Familie nimmt Kater mit Handicap auf 

Schnuppe, so nannten die Retter den Kater, war so schwer verletzt worden, dass eine Beinoperation unumgänglich war. Leider diagnostizierten die Ärzte im weiteren Verlauf eine Sepsis. Die Folge: Das Bein musste amputiert werden. Kein einfaches Schicksal. Letztendlich sind die Tierschützer aber froh, dass eine Pflegefamilie für die Fellnase gefunden werden konnte, die ihn mit seinem Handicap aufgenommen hat. 

Schicksal von Schnuppe: Glück im Unglück

Auch in diesem Fall steht fest: Eine Kastration und Kennzeichnung hätte dem Tierschutzverein einige Kosten erspart. Eine Zuordnung der Besitzer hätte dabei vieles erleichtert. "Leider gab es nach intensiven Recherchen niemanden, der die Verantwortung für den Kater übernehmen wollte. Schnuppe hatte Glück im Unglück, aber nur, weil der Tierschutzverein 'Verantwortung Leben' sich für ihn eingesetzt hat. Straßenkatzen müssen jeden Tag ums Überleben kämpfen, sind krank, verletzt und leiden Hunger", lautet die Bilanz der Retter. 

Tierschützer setzen sich für Kastrationspflicht ein

Aus diesem Grund heißt es einmal mehr: Die Tierschutzvereine des Landkreises Fulda - Fulda und Umgebung, Hünfeld Stadt und Land, Tierheim Fulda-Hünfeld, Verantwortung Leben, Pfötchenrettung Fulda und Fliedetal appellieren an alle Katzenhalter, ihre Tiere kastrieren, kennzeichnen und registrieren zu lassen. Gleichzeitig appellieren sie an die Politik, endlich eine bundesweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen einzuführen. (mkr) +++

Einzelschicksale bewegen Tierschützer - weitere Artikel

↓↓ alle 11 Artikel anzeigen ↓↓

X