Tierschutzverein sensibilisiert

Mehr als nur ein Katzenschnupfen - Streunerproblematik überall präsent

Die Streunerproblamtik sorgt für Tierleid.
Fotos: Tierschutzverein Hünfeld

02.04.2023 / FULDA / HÜNFELD - Unterernährt, kränklich und verwahrlost: Streunerkatzen kämpfen täglich ums Überleben. Sie vermehren sich unkontrolliert – und stellen Tierheime und andere Organisationen vor große Herausforderungen. "Das alles geht tatsächlich auf ein menschengemachtes Problem zurück", konstatiert Daniela Winter, 2. Vorsitzende des Tierschutzvereins Hünfeld.



Winter engagiert sich seit zwei Jahren in dem gemeinnützigen Verein. Seit Ende Mai 2022 ist sie im Vorstandsteam. Die 26-Jährige ist mit dem Themenfeld fortlaufend konfrontiert. Verwilderte Katzen sind schließlich immer wieder anzutreffen: Sei es auf Bauernhöfen, in Industriegebieten oder auf Müllhalden. Die Zahlen sprechen auch in unserer Region für sich. "In diesem Jahr hat allein unser Verein bereits über 30 Katzen und Kater kastrieren lassen. Im vergangenen Jahr waren es knapp 60 Tiere", so Winter. Die Dunkelziffer sei wohl viel höher. "Das sind lediglich die Tiere, die gesehen und gemeldet wurden. Viele frei lebende Katzen sind sehr scheu und zeigen sich nicht."

Erkrankte Tiere leiden 

Ein gesundheitliches Nachspiel ist oftmals die Folge: "Infektionskrankheiten werden von den Tieren hin und her übertragen, das Leid ist groß. Krankheiten wie Katzenschnupfen sind keine Seltenheit." Ein aktuelles Beispiel hierfür ist Kater "Krümel", der von den Helfern aufgegriffen wurde. Keiner vermisst ihn oder fühlt sich verantwortlich. Er ist ein "Niemandskater" mit nur noch einem Auge, auf dem er zudem kaum Sehvermögen hat. Langfristig sind darüber hinaus Kosten ein Thema. "Menschen ziehen sich aus der Verantwortung und die kranken oder verletzten Tiere sowie deren Nachwuchs landen letztendlich in den ehrenamtlichen Vereinen oder dem Tierheim Fulda-Hünfeld."

Catch&relase-Aktion zeigen Erfolg

Um der Entwicklung entgegenzuwirken, ist Handeln gefragt. In der Vergangenheit habe es bereits größere Kastrationsaktionen gegeben, wie Catch&release. "Es ist ein gutes Beispiel. In den beiden Catch&release-Zeiträumen im Landkreis Fulda konnten insgesamt 671 Kastrationen gezählt werden. Davon 367 Katzen und 304 Kater", erklärt Winter. "Wichtig ist, dass sich auch Gemeinden aktiv damit auseinandersetzen, um so einen nachhaltig langfristigen Katzenschutz zu gewähren. Wir vom Tierschutzverein versuchen dahingehend aufzuklären und zu sensibilisieren." (mkr) +++

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