Große positive Resonanz in der Region

Projekt "HPV-Impfung macht Schule" - Impfungen zur Krebsvorsorge an Schulen

Unter den Unterstützern des Projektes sind auch viele Ärzte aus der Region
Fotos: Moritz Pappert

01.06.2018 / FULDA - Humane Papillomviren (HPV) werden durch Geschlechtsverkehr übertragen und führen daher zu einer großen Zahl erheblicher Erkrankungen bis hin zu Krebserkrankungen (Gebärmutterhalskrebs, Krebserkrankungen im Kopf und Halsbereich, Analkrebs). Um gegen sich gegen diese Viren zu schützen reicht eine einfache Impfung. Dafür setzt sich nun eine Initiative mit Mitgliedern (unter anderem Ärzte der Region) verschiedener Bereiche ein. Ende Mai trafen sie sich zu einer ersten Besprechung im Schulungsraum der deutschen Rentenversicherung.

In Hessen werden nur rund 20 Prozent aller Mädchen und jungen Frauen bis zum 18. Lebensjahr gegen die HP-Viren geimpft. Jungen fast überhaupt nicht, da die Krankenkassen bisher die Impfkosten nicht übernehmen. Zwei Impfungen vor dem ersten Geschlechtsverkehr schützen jedoch dauerhaft vor diesen Erkrankungen. Daher sollten Kinder (Jungen und Mädchen) schon im Alter zwischen dem 9. und 14. Lebensjahr geimpft werden.

Mit einer Auftaktveranstaltung am 24.03.2018, in welcher der Nobelpreisträger Prof. Dr. zur Hausen im Fürstensaal der Stadt Fulda zum Thema Humane Papillom-Viren (HPV) gesprochen und seine Forschungsergebnisse vorgestellt hatte, startete der Förderverein für die Krebsberatung in Fulda eine Aufklärungskampagne zur Impfung gegen HP-Viren.

Diese Initiative ist auf eine große, positive Resonanz in der Region gestoßen. Nicht nur Stadt und Landkreis Fulda, das Kreisgesundheitsamt, das Staatliche Schulamt Fulda, das Gesundheitsnetz Osthessen (GNO) und eine Vielzahl niedergelassener Ärzte aus der Region unterstützen die Initiative. Ideengeber ist das Gesundheitsnetz Rhein-Neckar, an der Spitze dessen Präsident Dr. Claus Köster, das seit 2014 eine Schulimpfung an südhessischen Grundschulen erfolgreich eingeführt hat.


Ähnliches soll nun auch in den Schulen der Stadt und des Landkreises Fulda erfolgen. Eine erste Besprechung mit Schulleitungen und Elternvertretungen aus 22 Schulen hat der Leiter des Staatlichen Schulamtes Stephan Schmitt am 16. Mai 2018 durchgeführt. Dr. Claus Köster stellte das Projekt in Südhessen vor und erläuterte die Abläufe der Informationsveranstaltungen für die Eltern sowie die darauf folgenden Impfungen, falls sich die Eltern hierzu entschließen.

Das Interesse der Schulleitungen und Elternvertretungen und deren Bereitschaft zur Teilnahme am Projekt war erfreulich groß. In einer anschließenden Besprechung des Fördervereins mit den weiteren Akteuren, insbesondere den niedergelassenen Ärzten, wurde die Umsetzung des Projekts in Zusammenarbeit mit den Ärzten erörtert. An den ersten Elternabenden des kommenden Schuljahrs ist eine Information durch die niedergelassenen Ärzte vorgesehen. Falls Eltern ihre Kinder impfen lassen wollen, soll dies Ende des Jahres in den jeweiligen Arztpraxen erfolgen. Die zweite Impfung schließt sich nach sechs Monaten an.

Informiert wird nicht nur an Grundschulen (3. und 4. Schuljahr), sondern auch an weiterführenden Schulen soll über die Sinnhaftigkeit der Impfung gegen HP-Viren aufgeklärt werden. Möglichst noch vor den Sommerferien werden die Planungen abgeschlossen, um dann rechtzeitig im neuen Schuljahr mit den Informationsveranstaltungen beginnen zu können. Nicht eine einmalige Aktion, sondern eine dauerhafte Implementierung der Aufklärung über Erkrankungen durch HP-Viren in den Schulen ist das Ziel der Informationskampagne. (pm)+++

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