O|N goes Berlin
Verloren in den Katakomben: Meine Erfahrungen im Deutschen Bundestag
Fotos: Moritz Pappert/ Katharina Geppert
10.06.2025 / BERLIN -
Ein Ort, an dem man die verschiedensten Menschen trifft und die unterschiedlichsten Geschichten hört: An Vielfalt mangelt es im Bundestag in Berlin nicht. Es wird im Akkord gearbeitet, Sitzungen werden abgehalten und Pläne geschmiedet. Im Bundestag, so hat man das Gefühl, ist niemals Ruhe. Mittendrin: Die beiden OSTHESSEN|NEWS-Reporter Katharina Geppert und Moritz Pappert.
Los ging es am Montagmittag vor dem Bundestag. Für die Presse notwendig: Eine Akkreditierung. Dadurch sind die Interviews mit Abgeordneten und das Aufnehmen von Fotos möglich. Im Anschluss konnte das Erlebnis Bundestag auch schon starten. Erste Aufgabe: Das Büro der Abgeordneten finden, mit der das erste Interview stattfand. Etwas, das sich leichter anhört, als es tatsächlich ist. Im untertunnelten Bundestag, mit den dazugehörigen Häusern lässt es sich leicht verlaufen und das ist nicht nur uns, sondern auch dem ein oder anderen Abgeordneten passiert. Ein Gang durch die Tunnel (auch Keller genannt), die sich - meiner Meinung nach - doch sehr ähnlich sehen, haben sich fast wie Katakomben angefühlt.
Arbeiten im Akkord
Für mich war es nicht das erste Mal im Bundestag, dennoch das erste Mal als Pressevertreter in dem Regierungsgebäude. Die unglaublichen Dimensionen der verschiedenen Gebäude und Räume waren mir bis dato nicht bewusst. Sehr begeistert haben mich die gläsernen Aufzüge, die sich in einer Geschwindigkeit bewegen, dass der ein oder andere Schwindel-Anfall nicht vermeidbar ist. Der Ausblick, den man durch die Aufzüge, aber auch von den Brücken und Aussichtsplattformen aus hat, ist aber umso schöner. Ganz Berlin liegt einem plötzlich zu Füßen. Ein Gefühl, dass sicher auch vielen der Abgeordneten zu etwas Ehrfurcht führt. Wen man alles im Bundestag treffen kann
Mit wem ich dabei sicherlich nicht gerechnet hatte: heimische Politiker. Ein wenig verwundert war ich also, als plötzlich der Fuldaer Bürgermeister Dag Wehner und der Hünfelder Bürgermeister Benjamin Teschesnok vor mir standen. Der Grund dafür: Ein Treffen des hessischen Stiftungstages. "Wir haben hier spannende Einblicke in den Bundestag und das Berliner Leben erhalten", sagte mir Wehner. "Besonders wichtig ist der Austausch zwischen den Kollegen, alle haben die gleichen Sorgen und Nöte", ergänzte Tschesnok. Eine sehr erfreuliche Erfahrung, in der immensen Größe des Bundestages auch zwei vertraute Gesichter zu sehen. Der eigentliche Grund für die Reise in den Bundestag waren übrigens Interviews mit hessischen Bundestagsabgeordneten. Mein Fazit dazu: An spannendere Interviews kann ich mich kaum erinnern. Obwohl die Politiker den gleichen Job ausüben und teilweise auch in der gleichen Partei sind, hat doch jeder eine andere Sichtweise auf die Dinge. Auch wenn der Weg zu dem Büro der Kandidaten einem Wettlauf durch ein Labyrinth glich: Das Ankommen hat sich jedes Mal gelohnt.