"Das ist ein Meilenstein für die Region"

Mit Papperts feiert das modernste Backhaus Deutschlands Eröffnungsparty

Vinzent, Maximilian, Bernd, Silke und Luca Pappert, Manfred, Alexandra, Laura und Max Klüber. Es fehlt Annelina Pappert.
Fotos: Carina Jirsch

26.04.2025 / EICHENZELL - "Bilder sagen mehr als tausend Worte", startete der Pressesprecher Thomas Bertz die große Eröffnungsparty für das neue Backhaus der Bäckerei Pappert in Rönshausen. In einem knapp neunminütigen Video von FORMAT.FILM wurde den Gästen der komplette Hintergrund und die Entstehung des Mammutprojekts vor Augen geführt. Die beiden Geschäftsführer Bernd Pappert und Manfred Klüber berichteten, was zu den ersten Überlegungen geführt hatte, vom Gründungsstandort der Bäckerei in Poppenhausen nach einem neuen Standort Ausschau zu halten. "Wir sind räumlich einfach an unsere Grenzen gekommen, alle Erweiterungsmöglichkeiten waren ausgeschöpft, es ging nicht so weiter", resümierte Klüber. Und Bernd Pappert gestand, der notwendige Ortswechsel sei für ihn sehr emotional gewesen. "Wir haben das Unternehmen in 30 Jahren dort zusammen aufgebaut, das ist ja auch mein Wohnort - der Abschied war wirklich traurig."

Doch der Blick der Pappert-Chefs geht eindeutig nach vorn. Wenn man sieht, mit welcher Freude die Mitarbeiter die nagelneuen Räume in Besitz genommen haben und sich am neuen Standort sichtlich wohlfühlen, haben sich die Strapazen der erstaunlich kurzen Planungs- und Bauzeit allemal gelohnt. Besonderer Dank ging an alle, die mitgeholfen hatten, das Großprojekt zu realisieren, an die Gemeinde Eichenzell, den Landkreis Fulda, die VR Bank Fulda und die Sparkasse Fulda. Auf Nachhaltigkeit beim Bau und in der Produktion sei großer Wert gelegt worden. Nach dem Spatenstich im Dezember 2022 und dem Richtfest im Dezember 2023 stand dem Einzug vor vier Wochen nichts mehr im Wege. Die große Investition in das Traditionsunternehmen in der siebten Generation und den unternehmerischen Mut der beiden Geschäftsführer, diesen umfassenden Schritt zu wagen, lobten schließlich auch alle Festredner in ihren Grußworten.

Landwirtschafts-Staatssekretär Michael Ruhl überbrachte die Grüße von Ministerpräsident Boris Rhein und der Landesregierung und beglückwünschte die beiden Geschäftsführer zu ihrem Vorzeigeunternehmen. "Das ist die modernste Backstube in ganz Deutschland!" Auch MdB Michael Brand nannte die Eröffnung "einen guten Tag für die ganze Region" und verriet, dass die Handwerkerbrötchen und das Brot 'Der Wilhelm Kümmel' seine Favoriten bei den Pappert-Backwerken sind. Landrat Bernd Woide berichtete, er sei im ganzen Landkreis schon sehr oft in Backhäusern gewesen, "aber die sahen ganz anders aus als hier." Für gutes Brot benötige man mehr als Mehl, Salz und Wasser: "Es braucht auch Mut", konstatierte er und lobte die Initiative, hier moderne und attraktive Arbeitsplätze zu schaffen.

Dass der Eichenzeller Bürgermeister Johannes Rothmund über den Neuzugang besonders glücklich ist, musste er nicht betonen und hieß den Großbetrieb und seine Mitarbeiter noch einmal herzlich willkommen. Auch er outete sich als Fan von Pappert-Gebäck: "Gott schuf diesen Körper, die Bäckerei Pappert verformte ihn", gab er unter Gelächter zum Besten.

Vom schon vor zwei Wochen eröffneten Café, das an sieben Tagen in der Woche bestens frequentiert wird, haben die Gäste direkten Einblick in die mit neuester Technik ausgestattete Produktion. Mit Unterstützung diverser Automationen können sich die Mitarbeitenden ganz auf ihr handwerkliches Können konzentrieren. "Wir leben modernes Handwerk." Weil die Anlagen mehr Platz haben, können die Teige noch länger ruhen und noch besser reifen, was nicht nur den Geschmack, sondern auch die Bekömmlichkeit steigert.

Sogar der Original-Sauerteig zog mit um


Eine besondere Herausforderung war nach der Vollendung des neuen Backhauses der Umzug bei laufendem Betrieb: Von den Maschinen über alle Rohstoffe bis zum Büromaterial mussten die 13 Kilometer vom alten zum neuen Standort transportiert und an Ort und Stelle wieder installiert werden. Das beinhaltete auch den hauseigenen Sauerteig, dessen Ausgangsprodukt vor 97 Jahren den Grundstock für das Backimperium lieferte und dessen Charakteristik Garant für das gute Pappert-Brot ist. "Das war wirklich heftig", sagt Bernd Pappert. Aber wirklich jeder habe mit angepackt und so dazu beigetragen, dass die Produktion reibungslos weiterlaufen konnte.

Die Bäckerei Pappert ist in den drei Bundesländern Hessen, Bayern und Thüringen vertreten und ist weiter auf Wachstumskurs. Aktuell betreibt die Bäckerei gut 160 Fachgeschäfte. Und Klüber und Pappert führen das Familienunternehmen bereits in die nächste Generation: Die Kinder der beiden Geschäftsführer arbeiten mittlerweile im Unternehmen mit. (ci) +++

↓↓ alle 4 Artikel anzeigen ↓↓

X