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Innenminister Herrmann vor Ort

Gewalttat im Park: Junge (2) und Ersthelfer (41) mit Küchenmesser getötet

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) traf am späten Mittwochnachmittag am Tatort in Aschaffenburg ein und gab ein Pressestatement
Foto: picture alliance / REUTERS | Heiko Becker

23.01.2025 / ASCHAFFENBURG - "Schreckliche Gewalttat" im unterfränkischen Aschaffenburg: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat am Mittwochnachmittag kurz nach 17 Uhr gemeinsam mit der Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) den Tatort im Park Schöntal besucht.


Nach bisherigen Ermittlungen habe ein 28-jähriger Afghane "unvermittelt und gezielt" Kinder mit einem Küchenmesser angegriffen. Zwei Menschen starben, ein zweijähriges syrisches Mädchen, eine 59-jährige Erzieherin und ein 72-jähriger Mann wurden schwer verletzt, sind aber außer Lebensgefahr.

Herrmann, der kurze Zeit nach der Tat die Plenarsitzung im Bayerischen Landtag in München verließ und mit dem Polizei-Hubschrauber an die Grenze nach Hessen eingeflogen wurde, erklärte, dass ein zweijähriger marokkanischer Junge und ein 41-jähriger Passant, der zufällig am Tatort war, getötet wurden. "Der Mann ist wohl zum Schutz der anderen Kinder mutig eingeschritten. Er hat sie vor dem Tod bewahrt", sagte der Innenminister vor den Medienvertretern. Drei weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Der Tatverdächtige konnte zwölf Minuten nach der Tat von der Polizei gefasst werden. Passanten hatten den Mann verfolgt. Eine Erzieherin brach sich dabei den Unterarm.

Tatverdächtiger war wegen Gewaltvorfällen bekannt

Herrmann betonte, dass der Tatverdächtige seit dem 19. November 2022 in Deutschland leben, einen Asylantrag gestellt habe und am 4. Dezember 2024 gegenüber der Behörde erklärt habe, dass er freiwillig ausreisen und nach Afghanistan zurückkehren wolle. Das Asylverfahren wurde daraufhin wenige Tage später eingestellt. Der Mann befand sich in psychiatrischer Behandlung. Er sei in der Vergangenheit dreimal wegen Gewalt aufgefallen und deshalb in Behandlung. Vom zuständigen Gericht wurde die Betreuung des Mannes angeordnet. Bei einer Durchsuchung seines Wohnraums in der Asylunterkunft wurden Medikamente, aber keine Hinweise auf radikale Sichtweisen gefunden. "Wir müssen in den nächsten Tagen die Hintergründe aufklären. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und deren Angehörigen", sagte der Innenminister weiter.

"Die schreckliche Gewalttat stimmt mich unsagbar traurig"

"Die schreckliche Gewalttat erschüttert uns und stimmt mich unsagbar traurig", sagte die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). Es sei nun extrem wichtig, dass die Hintergründe aufgeklärt werden und daraus Konsequenzen zu ziehen sein. Gerlach stehe permanent mit dem Klinikum in Aschaffenburg in Kontakt. Ein zweijähriges syrisches Mädchen wurde durch drei Stiche im Halsbereich zum Glück nicht schwerer verletzt. Ein 72-jähriger Passant habe multiple Verletzungen und musste bereits operiert werden. Eine Erzieherin brach sich einen Unterarm, als sie bei der Verfolgung des Tatverdächtigen stürzte. "Alle drei Patienten sind außer Lebensgefahr", sagte Gerlach.

Sie dankte ebenso wie Herrmann den zahlreichen Einsatzkräften, den Passanten, welche einschritten und den Mann verfolgten sowie des Kriseninterventionsteams. Gerade auch für die am Tatort anwesenden Menschen und vor allem auch für die Kinder ist es ein traumatisch schwer zu verarbeitendes Ereignis. Die Behörden haben ein Krisentelefon geschaltet, welches unter der Telefonrufnummer 0800-6553000 erreichbar ist.

Das Polizeipräsidium Unterfranken meldet: Zu der Gewalttat in Aschaffenburg ist ab sofort unter der Rufnummer 0800-0060322 für Zeugen des Vorfalls ein Hinweistelefon geschaltet. Weiterhin ist für Bilder und Videos des Vorfalls ein Medien-Upload-Portal geschaltet. Die Kriminalpolizei Aschaffenburg hat vor Ort die Ermittlungen zu den Geschehnissen und möglichen Hintergründen übernommen und führt diese in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft fort. Die Ermittler bitten dabei auch auf Hinweise aus der Bevölkerung:

(1) Wer hat zu der relevanten Zeit Beobachtungen zu dem Geschehen im Park Schöntal gemacht?
(2) Wer kann sonst sachdienliche Hinweise geben, die mit der Tat in Zusammenhang stehen?

Die Erstmeldung von OSTHESSEN|NEWS:

Schreckliche Nachrichten: Im Park Schöntal in Aschaffenburg kam es am Mittwoch zu einem Messerangriff, bei dem laut einem Pressesprecher der Polizei Unterfranken zwei Personen tödlich verletzt wurden. Laut dpa-Informationen sind ein zweijähriges Kind und ein 41-jähriger Mann unter den Opfern. In welchem Verhältnis beide zueinander standen, war nach Polizeiangaben zunächst unklar.

Der Vorfall ereignete sich gegen 11:45 Uhr, wie die Beamten mitteilten. "Ein Tatverdächtiger, der zu Fuß Richtung Südbahnhof unterwegs war, konnte festgenommen werden", so die Polizei. Deshalb wurde der Bahnverkehr am nahegelegenen Südbahnhof zeitweise eingestellt. "Wir haben keine Hinweise darauf, dass es eine weitere Person gibt, die an der Tat beteiligt war." Über Motiv und Hintergründe müssen die Beamten zurzeit noch ermitteln. Verdächtig ist ein 28-jähriger Mann mit afghanischer Staatsangehörigkeit.

Es bestehe keine Gefahr mehr für die Bevölkerung

Im vergangenen November hatte die Polizei den Park als in Teilen "gefährlichen Ort" eingestuft. Laut Polizeichef Frank Eckhardt wegen Raub und Körperverletzung im Drogen-Milieu, wie der BR berichtet. In dem Park seien immer wieder Fußstreifen unterwegs – das könnte ein Grund sein, dass es so schnell eine Festnahme gab.

Eine Vielzahl von Polizeikräften war im Einsatz, die Kriminalpolizei hat ihre Arbeit aufgenommen. Der Tatort am Park Schöntal ist weiträumig abgesperrt. Laut Polizei besteht keine Gefahr mehr für die Bevölkerung.

Laut "Main-Echo" sollen zwei Erzieherinnen einer Aschaffenburger Kinderkrippe mit fünf Kleinkindern im Schöntal unterwegs gewesen sein. Der Afghane soll dieser Gruppe zunächst gefolgt sein. Das fiel den Erzieherinnen auf, also wollten sie den Park verlassen. Daraufhin soll der Mann die Gruppe mit einem Messer angegriffen haben. Eine Erzieherin erlitt Verletzungen und ist inzwischen in einem Krankenhaus, eine weitere wird demnach psychologisch betreut. (mis/mau/hhb) +++


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