Weitere Bedrohungen aktenkundig
Staatsanwältin mit neuen Erkenntnissen: Prozess gegen 33-Jährigen verlängert
Fotos: Mia Schmitt
30.08.2024 / FULDA -
Eigentlich sollte im Revisionsprozess gegen einen 33-Jährigen Hersfelder am Donnerstag das psychiatrische Gutachten sowie die beiden Plädoyers gehalten und auch das Urteil verkündet werden, doch es kam anders. "Wegen neuer Erkenntnisse der Staatsanwältin" wurde die Eltern als Zeugen gehört, die weitere Bedrohungen durch den Angeklagten zutage förderten. Dieser bleib der Verhandlung übrigens unentschuldigt fern, doch das Gericht erachtete seine Anwesenheit als nicht erforderlich.
Während die Eltern beim ersten Termin keine Angaben machen wollten, erläuterten sie am Donnerstag doch detailliert, welche bedrohliche Situationen sie mit ihrem Sohn bereits erlebt hatten. So hatte er sie im Vorfeld beider Verhandlungen massiv von einer Aussage gegen ihn abhalten wollen. "Wehe, wenn du aussagst, dann stech ich dich ab", hatte er der Mutter gedroht. Die Mutter sagte aus, sie fühle sich durch ihren aggressiven Sohn "wahnsinnig bedroht", sie hoffe, dass er in baldigst Behandlung komme.
Beide Eltern schilderten auch extremes Anspruchsverhalten ihres arbeitslosen Sohnes: "Ich bin der King, ich will jetzt einkaufen", so eine seiner Äußerungen. Weil er keinerlei soziale Kontakte und nie Freunde oder eine Freundin gehabt habe, hätte er auch gefordert, ihm eine "Frau zu kaufen". Auf die Frage die Staatsanwältin, ob sie ihrem Sohn zutrauten, dass er seine verbalen Attacken auch real umsetze, sagten beide Ja. "Wir nehmen das mittlerweile sehr ernst und trauen ihm das zu!"
Verfolgungswahn
Der Prozess soll am 19. September um 10 Uhr fortgesetzt werden. (ci)+++
Nötigungsprozess - weitere Artikel
"Schwänzen" mit Ankündigung
33-Jähriger erscheint nicht zur Urteilsverkündung - 200 Sozialstunden auferlegt
Psychiatrisches Gutachten und Plädoyers
Verteidiger fordert mehr Sozialstunden für seinen Mandanten als Staatsanwältin
Verteidiger fordert mehr als Staatsanwältin
Fall von Nötigung und Bedrohung: Renitenter 33-Jähriger pöbelt vor Gericht