Wirtschaftsstandort Vogelsberg (2)

FFT mischt Automobilindustrie auf: "Technologien gehören zum Erfolgsrezept"

"Die Mitarbeiter arbeiten hier mit Stolz", so Manfred Hahl im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS.
Fotos: Luisa Diegel

14.11.2018 / MÜCKE - Das Jahr 1961 war für die 400 Mitarbeiter, die heute im FFT-Werk in Mücke arbeiten, ein ganz besonderes Jahr: Denn dort etablierte die Plissiermaschinenfabrik Rabofsky mit Sitz in Berlin zur Absicherung während der Berlinkrise einen zusätzlichen Betrieb in Mücke. Das Werk wurde 1974 von Gerhard Faust, Horst Eckard und Bruno Frey unter dem Namen "Faust Fertigungstechnik" neu gegründet.



Auch die Spezialisierung änderte sich: Während früher Maschinen für die Textilindustrie hergestellt wurden, fokussierte man sich ab diesem Zeitpunkt zur Umgestaltung ins Autogeschäft. "Es begann in diesem Zeitraum gerade die Umstellung auf Automatisierung, die Nachfrage war groß", erzählt Manfred Hahl im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS, der nach dem Gesellschafterwechsel 1995 als Geschäftsführer in das Unternehmen mit einstieg. Die Schwerpunkte waren Schweißanlagen, Mechanisierungssysteme, elektronische Kontrollehren und Sondermaschinen.

Die Mitarbeiterzahlen stiegen, schon bald wurde das Werk in Mücke-Merlau zu klein. Deshalb begann man zur Jahrhundertwende mit dem Bau einer neuen Produktions- und Montagehalle sowie einem Bürogebäude mit Projektierungsfläche im Industriepark Fulda-West. "Fulda ist unser Standort für große Projekte, dort liegt der Fokus mehr auf dem Projektmanagement. In Mücke geht es mehr um die Technologien, Personalressourcen und Kleinanlagen." Mit der Eröffnung des neuen Hauptstandortes wurde die "FFT Edag Produktionssystem GmbH & Co. KG" in Fulda-West gegründet - und zu 100 Prozent durch die Firma Edag in Fulda übernommen. Seit 2012 ist die Firma eine Tochtergesellschaft der Aton GmbH - im Juni dieses Jahres wurde bekannt gegeben, dass Fosun die FFT gekauft hat.



Doch neben all den vielen Veränderungen stand das Kerngeschäft immer an erster Stelle: Karosserie- und Produktionsanlagen für die Automobilindustrie. "Wir haben uns von Beginn an immer mit neuen Technologien befasst und diese auch patentiert. Das gehört zu unserem Erfolgsrezept: Technologie und Entwicklung." Auch deshalb ist die FFT im Jahre 2018 nicht nur in Deutschland präsent - sie mischt auch auf dem weltweiten Markt mit. Standorte gibt es unter anderem in den USA, Mexiko, China oder in Spanien. "Der Erfolg ist vor allem auf die durchgängige Kompetenz, der Aus- und Weiterbildungsquote und einem stabilen Management zurückzuführen", ist sich Hahl sicher. Durch die weltweite Vernetzung sieht er die FFT als attraktiven Arbeitgeber mit hoher Mitarbeiterbindung. "Wir möchten, dass später die Kinder von unseren Mitarbeitern auch hier arbeiten, Familien identifizieren sich mit dem Unternehmen."



Das führende Technologieunternehmen ist für viele Arbeitssuchende die erste Anlaufstelle im Vogelsberg. "Wir haben schon viele große Erfolge gefeiert, die Menschen arbeiten hier mit Stolz." Auch in Zukunft soll das Unternehmen attraktiv bleiben. "Wir möchten in andere Märkte weiter einsteigen und uns stetig weiterentwickeln. Für Produktionsansprüche der Zukunft finden wir Antworten." Das möchte Hahl vor allem auch mit jungen und engagierten Mitarbeitern. "Darauf legen wir viel Wert. Die Jugend ist nicht schlecht, wie es heutzutage viele sagen. Man muss nur die Stärken in ihnen finden, dann bekommt man auch gute Nachwuchskräfte." (Luisa Diegel)

Leiten oder arbeiten auch Sie in einer besonderen Firma im Vogelsberg? Dann schreiben Sie uns unter luisa.diegel@osthessen-news.de . Wir setzen uns dann mit Ihnen in Verbindung. +++

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