Die Rathauschefs im Vogelsberg (15)
Birgit Richtberg sieht Romrod als zukunftsfähigen Standort für alle Generationen
Fotos: Luisa Diegel
28.08.2018 / ROMROD -
Nach ihrem Studium in Göttingen hat es Birgit Richtberg wieder zurück in ihre Heimatgemeinde Romrod verschlagen. Seit zwölf Jahren ist sie dort die Chefin der Verwaltung. Diese möchte sie für die Menschen leichter machen. "Die Verwaltung soll für die Menschen keine Last sein. Ich möchte für die Menschen in der Gemeinde etwas Positives bewegen."
Das merken junge sowie alte Menschen in der Kommune gleichermaßen - für beide möchte sie etwas aufbauen, was Zukunft hat. Derzeit ist das Großprojekt "Leben und Wohnen im Alter" ein ständiger Begleiter ihrer täglichen Arbeit, das viel Zeit in Anspruch nimmt. Vor zehn Jahren machten sich bereits Studenten aus Kassel bei einem Projekt Gedanken, was die Zukunftsaufgaben in Romrod sind. Mit intakten Infrastrukturen war fast alles geboten - nur an Wohnungen für ältere Menschen, da haperte es. Die Gemeinde wollte handeln: ein 70er-Jahre-Areal wurde angekauft und teils abgerissen, um eine Begegnung der Generationen zu schaffen. Viele Probleme galt es für die Kommune zu lösen, ein Architektenwechsel und die finanzielle Belastung waren nur zwei von vielen Themen. "Es war ein langer Weg, wir hinken der Zeit hinterher", so Richtberg im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Doch nun ist sie positiv gestimmt, dass Ende des Jahres alles unter Dach und Fach ist und auch die Außenanlage steht. "Die Einrichtung im Inneren ist dann ganz dem Betreiber überlassen." Wenn alles klappt könnte die Eröffnung im Laufe des nächsten Jahres stattfinden.
Auch junge Familien zieht es in die Gemeinde Romrod. Es gibt eine große Nachfrage nach Wohnraum - Leerstand gibt es kaum noch. Das liegt wohl an den guten Infrastrukturen, die Romrod aufweisen kann. Vor allem die unmittelbare Nähe zur A5 macht vor allem den Berufspendlern das Leben einfacher. Doch auch der Supermarkt, Friseur, Metzger, Bäcker oder die Apotheke sorgen für eine gute Grundversorgung vor Ort. Auch junge Leute, vor allem Studenten, fühlen sich in Romrod wohl. Denn durch die direkte Bahnanbindung der Vogelsbergbahn sind sie nicht gezwungen, sich beispielsweise eine Wohnung in Gießen zu suchen. Ein neuer Park and Ride Parkplatz am Bahnhof in Zell sorgt außerdem für genügend Stellplatz der Pendler.
Doch auch Romrod hat mit ein paar Problemen zu kämpfen. Derzeit steht da die Parksituation im Ortszentrum ganz oben. Die Parkplätze reichen vor allem am Wochenende nicht aus, wenn auch noch Veranstaltungen im Schloss hinzukommen. "Es ist nicht gut gelöst", gibt die Bürgermeisterin zu. Deshalb parken auch viele einfach da, wo sie einen Platz finden - Feuerwehreinfahrten nicht ausgenommen. "Das wird nun zur Anzeige gebracht." Die Stadt will rund um den Hirschplatz auf Kurzzeitparken umstellen. Auch eine Beschilderung zum Parkplatz an der Brauwiesen, die wegen einer nicht eingehaltenen Norm abgebaut werden musste, soll in Zukunft wieder für mehr Überblick in Romrod sorgen. (Luisa Diegel) +++
Die Rathauschefs im Vogelsberg - weitere Artikel
Die Rathauschefs im Vogelsberg (18)
Susanne Schaab: "Die Steuern sprudeln in Rhein-Main, aber nicht bei uns"
Die Rathauschefs im Vogelsberg (17)
Dieter Schäfer liebt die Mischung aus intakten Infrastrukturen und der Natur
Die Rathauschefs im Vogelsberg (16)
Leopold Bach kämpft um Erhalt der Infrastrukturen und hofft auf Unterstützung
Die Rathauschefs im Vogelsberg (14)
Lars Wicke: "Haben intakte Infrastrukturen - es ist lebenswert, hier zu wohnen"
Die Rathauschefs im Vogelsberg (13)
Olaf Dahlmann will eine mögliche "Schlafkommune vor Fulda" verhindern
Die Rathauschefs im Vogelsberg (12)
Das Industriegebiet wächst - Andreas Sommer hofft auf 10.000 Einwohner
Die Rathauschefs im Vogelsberg (11)
Sebastian Stang über Herzensangelegenheit: Ärztehaus mit Mietwohnungen
Die Rathauschefs im Vogelsberg (10)
Hans-Jürgen Schäfer sagt: "Schlitz ist die schönste Stadt!"
Die Rathauschefs im Vogelsberg (9)
Die Arbeit zu den Menschen bringen: Erweiterung des Gewerbegebietes geplant
Die Rathauschefs im Vogelsberg (8)
Sascha Spielbergers tägliche Aufgabe: Den ländlichen Raum positionieren
Die Rathauschefs im Vogelsberg (7)
Stephan Paule kandidiert erneut als Bürgermeister: "Positive Impulse setzen"
Die Rathauschefs im Vogelsberg (6)
Rainer-Hans Vollmöller: "Neue Prachtbauten wird es mit mir nicht geben"
Die Rathauschefs im Vogelsberg (5)
Es geht voran: Dietmar Krist über Breitbandausbau, Hessenkasse und Fusion
Die Rathauschefs im Vogelsberg (4)
Wasserversorgungsproblem: Tankwagen bringen täglich 60 Kubikmeter Wasser
Die Rathauschefs im Vogelsberg (3)
Timo Georg: "Endlich wird die Wichtigkeit des ländlichen Raums anerkannt"
Die Rathauschefs im Vogelsberg (2)
Lothar Bott will junge Leute locken: "Wir planen ein Neubaugebiet "
Die Rathauschefs im Vogelsberg (1)
Bürgermeisterin Claudia Blum (48) schwärmt: "So viel Potenzial!"