Die Rathauschefs im Vogelsberg (7)

Stephan Paule kandidiert erneut als Bürgermeister: "Positive Impulse setzen"

Bürgermeister Stephan Paule will noch einmal als Bürgermeister kandidieren.
Fotos: Luisa Diegel

08.08.2018 / ALSFELD - Als Bürgermeister gleicht kein Tag dem anderen - schon gar nicht als Bürgermeister von Alsfeld. Stephan Paule liebt jedoch die Abwechslung und möchte mit seiner Arbeit positive Impulse für die Menschen vor Ort setzen. Seit vier Jahren ist der Rathauschef im Amt, bei den Wahlen nächstes Jahr im September möchte er wieder kandidieren, wie er im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS verrät. Seine Arbeit trägt Früchte, sodass er auf eine positive Entwicklung zurückblickt.



Ein wichtiger Punkt seiner täglichen Arbeit ist derzeit die finanzielle Konsolidierung. Alsfeld hat den Schutzschirm verlassen - 18 Millionen Euro Kassenkredite konnten abgebaut werden. Nun konzentriert sich die Stadt darauf, den Wohn- und Wirtschaftsstandort Alsfeld mit seiner Bau- und Infrastruktur zu verbessern. Mit drei Förderprogrammen ist Alsfeld gut aufgestellt und investiert in die Zukunft. "Die wirtschafltiche Entwicklung geht in eine positive Richtung, es gibt keinen Abbau von Arbeitsplätzen." Eher im Gegenteil: Derzeit steht der Neubau einer Kita in der Feldstraße ganz oben auf der Prioritätenliste. 

Der demografische Wandel lässt Alsfeld nicht aus, dennoch glaubt Paule, dass andere Kommunen mehr davon betroffen sind. "In Alsfeld ist es ein wenig zwiegespalten. Während die Kernstadt weiter wächst, gibt es in den Ortschaften einen Rückgang." Junge Leute zieht es in Ballungsräume, auf der anderen Seite steigt der Pflegebedarf durch den hohen Alterungsprozess der Bevölkerung. Deshalb ist es für Paule wichtig, den Standort des Kreiskrankenhauses zu sichern. "Wir müssen lernen, mit diesem Prozess umzugehen." 

Gleichzeitig suchen auch viele junge Familien in Alsfeld ihr neues oder altes Zuhause. Der Bürgermeister bestätigt und freut sich über die hohe Nachfrage - sieht aber gleichzeitig ein Problem auf dem Immobilienmarkt. "Ich würde mir wünschen, dass es leichter wäre, in Alsfeld die passende Immobilie zu finden. Mietwohnungen sind beispielsweise Mangelware." Dennoch möchte er die Entwicklung weiter voranbringen und sieht die Chancen vor allem in den Gewerbegebieten. Der Industriepark an der B62 soll in Zukunft in den Fokus rücken. "Das Angebot in den Ballungszentren wird so langsam knapp. Ich sehe da eine gute Chance für Alsfeld." Dennoch fließen momentan noch viele Gelder in die Ballungszentren. "Die Lücke zwischen Baukosten und Rentabilät muss geschlossen werden."



Stillstand ist Rückstand, das sieht auch die Stadt Alsfeld so. Deshalb steht auch schon die nächste Investition in den Startlöchern. Der Umbau des Markt- und Kirchplatzes ist in der Kernstadt derzeit ein großes Thema. Bei einer Infoveranstaltung wurden die Bürger nach ihren Interessen und Ideen gefragt, eine Bestandsaufnahme von Markt- und Kirchplatz wurde gemacht. Nächsten Jahr soll dann mit dem Bau des Markplatzes begonnen werden, Strom, Wasser und Gasleitungen sollen erneutert werden, barrierefrei sollen die beiden Plätze und Zukunft sein. Vor dem Jubiläumsjahr 2022 könnte alles fertig sein. "Vorausgesetzt wir finden Baumfirmen."

Doch auch die Stadt Alsfeld ist nicht frei von Ärger oder Problemen. Der Bürgermeister ärgert sich vor allem über die Hausmüllablagerung. Immer wieder findet man in der Kommune illegale Müllablagerung - seien es Reifenteile oder einfach nur der normale Plastikmüll. Natürlich ist dies vor allem ein an der Autobahnauf- und abfahrt A5 ein großes Thema, da dieser auch durch die vielen Auto- und Lkw-Fahrer kommt. Und da sieht die Stadt schon das nächste Problem: Durch die viel zu wenigen Lkw-Parkplätze parken die Fahrer auf Straßen, Gehwegen, Warnwesten werden zur Sicherheit an die Rückseite gehängt. Dennoch sieht die Stadt dieses Parken als sehr gefährlich und arbeitet an Verbesserungen. Optimierungen müssen auch beim großen Thema Stickoxid gefunden werden - denn Alsfeld hat ein großes Stickoxidproblem: 53,5 Kilometer pro Kubikmeter Luft misst man direkt in der Innenstadt. Paule hofft dabei vor allem auf Hilfe von Bund und Land.

Lobende Worte findet Paule für die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehr. "Wir haben eine gute und aktive Feuerwehr, die sich ehrenamtlich für den Schutz der Bürger einsetzt." Deshalb sollen in Zukunft fünf neue Feuerwehrfahrzeuge in Dienst gestellt werden. (Luisa Diegel) +++

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