Großes Fest begeistert Bewohner und Besucher

Kreisaltenheim feiert 50-jähriges Jubiläum - pflegende Obhut und viel Abwechslung


Foto: Sabine Hüttner

15.07.2015 / NIEDERAULA - So ein großes Fest ist für die Bewohner und Bewohnerinnen des Kreisaltenheims in Niederaula etwas ganz Besonderes. Ehrengäste, viele Angehörige, zahlreiche ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowie interessierte Besucher sind am Sonntag gekommen, um gemeinsam den 50. Geburtstag der Altenpflegeeinrichtung zu feiern. Mit einem ökumenischen Gottesdienst, den Niederaulas Pfarrer Werner Ewald, Pfarrer Bernd Seiffert aus Breitenbach, Kaplan Manuel Peters vom Pastoralverbund St. Lullus Hersfeld-Rotenburg, der Posaunenchor und der Kirchenchor Niederaula gestalteten, wurde der Festtag eingeläutet. Es schlossen sich die Begrüßung durch Heimleiter Armin Tränker, die Festrede von Landrat Dr. Karl-Ernst Schmidt und Grußworte von Niederaulas Bürgermeister Thomas Rohrbach an.

Derzeit werden 149 Bewohner auf den Stationen und 14 im Rahmen der Kurzzeitpflege versorgt, sowie pro Tag zehn Gäste in der Tagespflege betreut. Sie alle teilen in ihrem letzten Lebensabschnitt ihren Alltag mit all ihren persönlichen Stärken und Schwächen, gut betreut und versorgt von insgesamt 180 Angestellten. 16 Ehrenamtliche schenken den älteren Mitbürgern ihre Zeit, unterstützen und beschäftigen diese stundenweise. Kaplan Peters, der die Bewohner mit all ihren Eigenheiten schätzt, mahnt die von den Heimbewohnern ersehnten Besuche der Kinder, Enkel und Urenkel an, denn persönliche Ansprache ist immens wichtig. Im Haus werden wöchentlich evangelische und katholische Gottesdienste angeboten.

Vielfältige Therapieangebote bringen Abwechslung in den Alltag fördern das kognitive Leistungsvermögen und dienen dem Zusammenleben. Dazu zählen Gymnastik, Gedächtnistraining, Erzählrunden und vieles mehr. Die noch relativ rüstigen Bewohner haben an Hochbeeten die Möglichkeit zur Gartenarbeit, in einer Voliere warten Kanarienvögel und Eichhörnchen auf die Fütterung durch die Tierliebhaber im Haus. Auch bei der Hausarbeit und beim Kochen und Backen können sich die Senioren ganz nach ihren körperlichen und geistigen Möglichkeiten einbringen. Hierzu bieten die drei Hausgemeinschaften mit Wohnküchen das passende Umfeld. In den vergangenen Jahren wurde das Kreisaltenheim mehrfach erweitert, um den heutigen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Heimleiter Armin Tränker dankt Landrat Dr. Karl-Ernst Schmidt für seine kritische, konstruktive, aber immer wohlwollende Begleitung als Aufsichtsratsvorsitzender der Kreisaltenpflege Hersfeld-Rotenburg. Schmidt erinnerte an die 50er Jahre, wo es im heutigen Landkreis Hersfeld-Rotenburg kaum Pflegeeinrichtungen gab. "In der Zeit wurden die alten Menschen hauptsächlich in der Familie gepflegt. Dennoch gab es schon damals Bedarf, alte Menschen in pflegende Obhut zu geben." Der damalige Trend hat sich durch ein anderes Familienbild mit beruflichen Verpflichtungen weit weg von der Heimat und weniger geborener Kinder bis heute fortgesetzt und deutlich verstärkt. Durch den demografischen Wandel und durch die Zunahme Hochbetagter wird der Pflegebedarf außer Haus immer größer, macht Landrat Dr. Karl-Ernst Schmidt deutlich. Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg betreibt ein weiteres Kreisaltenheim in der Rotenburger Innenstadt.



Zu einem runden Geburtstag gehört auch ein Rückblick. 124 Betten standen zur Eröffnung der Altenpflegeeinrichtung zur Verfügung – die Kosten beliefen sich auf 5.734.000 Mark. Bereits im November 1965 zogen die ersten 50 älteren Mitbürger ein, die offizielle Einweihung folgte erst im Folgejahr, als die Außenanlagen gestaltet waren, die inzwischen behindertengerecht allen Bewohnern als Natur-, Therapie- und Erlebnisgarten zur Verfügung stehen. Hier wurden am Sonntag zahlreiche Einheiten aufgestellt, gegrillt und auf der eigens aufgebauten Bühne musiziert, getanzt, gesungen und gezaubert. Die Show-Tanzgruppe Niederjossa erfreute die Bewohner und ihre Gäste ebenso wie der Kinder- und der Gospelchor aus Wehrda. Der Gemischte Chor Mengshausen, die Tanzschule Meckbach, die Holzheimer Spatzen und die Zauberkünstler "Die Granrath´s" sorgten ebenfalls für Kurzweil. Zum krönenden Abschluss spielte die Big-Band Obersberg. Jan Diebel überbrückte die Pausen als Alleinunterhalter.

Das größte Geschenk für Heimleiter Armin Tränker – und nicht nur für ihn – war die Anwesenheit von Geschäftsführer Berthold Diebel, dem neun Wochen vor dem großen Fest krankheitsbedingt eine Zwangspause auferlegt wurde. Tränker würdigte die großen Verdienste Diebels für die Altenpflegeeinrichtung in Niederaula, die er maßgeblich geprägt hat. Das Kirchenlied "Komm, bau ein Haus, das uns beschützt" wurde im Gottesdienst gemeinsam gesungen und offensichtlich in den vergangenen 50 Jahren beherzigt.(Gudrun Schmidl) +++

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