Bierzelt-Schaukampf nach Ost-Wahl-Beben
Boris Rhein beim Gillamoos: "Södern statt zögern" - Söder will Kanzler werden
Fotos: Christian P. Stadtfeld / Hendrik Urbin
02.09.2024 / ABENSBERG -
Das politische Beben geht weiter. Aber nicht im Osten, sondern im niederbayerischen Abensberg. Pünktlich zum Start des Politischen Gillamoos am Montagmorgen im vollbesetzten Hofbräuzelt der CSU krachte ein ordentliches Gewitter mit Starkregen über die Kleinstadt im Landkreis Kelheim. Doch davon ließen sich die Festredner nicht abschrecken. Neben Gastgeber, CSU-Chef und Bayern-Regierungschef Markus Söder, kam in diesem Jahr ein guter Nachbar und Söder-Freund aufs Gillamoos: Boris Rhein, Ministerpräsident von Hessen und Landeschef der hessischen Union.
Wer beim traditionsreichen Gillamoos spricht, der steht im Fokus. Rhein und Söder sprechen vor rund 2.500 Menschen, beim größten politischen Stammtisch der Republik. Die Stimmung ist bestens. Und am Tag nach den Wahlen im Osten - Thüringen und Sachsen - steht der Bierzelt-Schaukampf unter einem besonderen Vorzeichen. Für Rhein ist der Auftritt eine große Ehre. Zuletzt sprach mit dem damaligen MP Roland Koch im Jahr 2006 ein hessischer Politiker auf dem Gillamoos im CSU-Zelt.
"Deutschland braucht mehr Bayern und mehr Gillamoos"
Es folgt ein Frontalangriff auf die getriebenen Grünen, das Kiffer-Gesetz, Gender-Gagga & Co. - "bei uns gilt die Deutsche Rechtschreibung und sonst gar nichts", so Rhein deutlich. "Es macht einen Unterschied, wer das Land regiert." Es bestehe akuter Handlungsbedarf in Deutschland. "Leistung wird zu wenig gewürdigt, Faulenzerei gefördert - hier läuft alles falsch. Diese Ampel ist am Ende und ruiniert unser Land."
Bayern-König Söder: "Der Kanzler muss weg!"
Mit einem Augenzwinkern sagt Söder erst "Wer hier am Gillamoos am CSU-Pult spricht hat Kanzlerkandidaten-Format." Am Ende kommt Markus Söder dann noch einmal auf die K-Frage zurück. Diesmal ernsthafter. "Wir sind uns einig wie nie", sagt Söder über CDU-Chef Friedrich Merz. Die Lösung der K-Frage werde anders laufen als 2021, "damals war es nämlich schlicht und einfach der falsche Kandidat", sagt Söder. So deutlich hat er selten über den früheren CDU-Chef Armin Laschet gesprochen. Dann folgt der entscheidende Satz, den man als Bewerbung fürs Kanzleramt werten darf. "Für mich ist Bayerischer Ministerpräsident das schönste Amt. Aber ich würde mich nicht drücken, Verantwortung für unser Land zu übernehmen", wird Söder deutlich.
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