Das Umfeld: "Unangenehme Zeitgenossen"

Nach grausamer Tat: ehemalige Mieter berichten über Zustände in Horror-Haus

Nach dem grausamen Fund menschlicher Überreste in einem Haus in dem Lauterbacher Ortsteil Wernges packt nun das Umfeld aus.
Fotocollage: ON

08.07.2024 / ALSFELD/ LAUTERBACH - "Ich bin einfach nur bestürzt", sagt eine Frau schockiert. Nach dem grausamen Fund menschlicher Überreste in einem Haus in dem Lauterbacher Ortsteil Wernges packt nun das Umfeld aus. "Die zwei Vermieter sind in ihrem Auftreten schon äußert unangenehm gewesen", heißt es vor Ort. Sie beschreiben ihre Nachbarn als sehr unliebsame Mitbürger.



Am Mittwochmorgen stürmte das SEK ein Haus im Lauterbacher Ortsteil Wernges. Bei der anschließenden Durchsuchung machten die Beamten eine grausame Entdeckung: menschliche Überreste. Bei dem Opfer handelt es sich laut Staatsanwalt um eine 55-jährige Frau mit geistiger Beeinträchtigung. Ein 58-Jähriger und seine 43 Jahre alte Lebensgefährtin sind dringend tatverdächtigt.

Ganz Wernges steht unter Schock. Wer sind die Menschen, mit denen sie Haustür an Haustür gelebt haben? "Die Zustände in diesem Haus waren sehr menschenunwürdig", sagt eine Anwohnerin. (Die Namen der Anwohner sind der Redaktion bekannt, sie möchten aber anonym bleiben.) Eine weitere Anwohnerin berichtet: "Die Vermieter haben die Leute als Bedienstete betrachtet."

Furchtbare Zustände innerhalb dieser vier Wände

Wer genau in diesem Horror-Haus wohnte und wie oft die Mieter wechselten, ist derzeit noch nicht bekannt. Anscheinend bewohnten das Haus immer wieder Menschen aus sozial schwächeren Kreisen. "Die sind gekommen und gegangen. Wer in diesem Haus mieten musste, der hat leider versagt", heißt es von der Anwohnerin im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Durch den "Dorffunk" verbreiten sich aktuell viele Gerüchte in Wernges. So sei das Opfer angeblich kopfüber in einem Fass gefunden worden. Die Staatsanwaltschaft wollte das weder dementieren noch bestätigen und verwies auf die laufenden Ermittlungen.

O|N hatte die Möglichkeit, mit den letzten Bewohnern des Hauses zu reden. Ein Pärchen befand sich nach eigenen Aussagen rund vier Wochen dort zum Probewohnen. "Wir haben uns alles angeschaut, außer der Kellerwohnung", sagt der Mann. Ihnen sei außerdem aufgefallen, dass sich ungewöhnlich viele Fliegen an den Fenstern befunden hätten. Der Vermieter habe gesagt, man dürfe nur mit Schutzanzug in den unteren Teil des Hauses.

"Ich bin sehr traumatisiert"

Nach dem Fund der Leichenteile ist das Paar, das dort probewohnte schockiert. Aussagen wie "ich bin sehr traumatisiert" und "ich fühle mich echt beschissen" fielen in dem Gespräch mit O|N. Auch ein weiteres Paar, ebenfalls ehemalige Mieter, meldete sich. Sie seien entsetzt gewesen, als sie am Mittwoch von dem Leichenfund erfuhren. "Ich habe die ganz Nacht nicht geschlafen", berichtet die 26-Jährige. Während sie dort gewohnt hätten, sei es vermehrt zu heftigen Auseinandersetzungen mit den Vermietern gekommen.

"Sie wollten, dass mein Freund als Türsteher in Frankfurt arbeitet – und wenn es nach ihnen gegangen wäre, hätte ich mich dort prostituieren sollen", berichtet sie mit Schaudern. Auch mit der Nachmieterin hätte das Paar brutale Auseinandersetzungen gehabt. "Wenn ich mir vorstelle, was uns dort hätte passieren können!", sagte die junge Frau heute und schüttelt sich. (Katharina Geppert/Carla Ihle-Becker) +++

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