100-facher Kindesmissbrauch
Am Mittwoch Prozessauftakt gegen 47-Jährigen Exschulleiter
O|N-Archivbild
07.02.2023 / FULDA -
Ein schwerwiegender Missbrauchsvorwurf wird ab Mittwoch vor dem Landgericht Fulda verhandelt: Einem ehemaligen Schulleiter aus Hersfeld-Rotenburg wirft die Anklage über hundertfachen Kindesmissbrauch und Verbreitung von Kinderpornografie vor. Die Ermittler gehen von 64 Missbrauchstaten an Kindern und 35 Taten an Jugendlichen aus. Die zehn bis 20 Opfer sollen Jungen sein.
37 Verhandlungstage bis Ende Mai
Dem 47-Jährigen, der an der Haselbachschule in Lispenhausen im Kreis Hersfeld-Rotenburg und an der Kleeblatt-Grundschule in Wehretal im Werra-Meißner-Kreis als Lehrer und Schulleiter tätig war und zuletzt in Göttingen wohnte, wird vorgeworfen, sich an Schutzbefohlenen vergangen zu haben. Er galt im Kreis Hersfeld-Rotenburg als engagierter Lehrer und war als Leiter mehrerer Chöre bekannt und beliebt, der sich auch in seiner Freizeit viel und gerne mit Kindern beschäftigte. So bot er beispielsweise außerschulische Freizeitaktivitäten wie Workshops oder Einzelcoachings für Kinder an. Wegen Krankheit hatte er sich vorzeitig in den Ruhestand versetzen lassen.
Sein ehemaliges schulisches Umfeld hatte schockiert auf die massiven Tatvorwürfe der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) reagiert. Auslöser der Ermittlungen gegen den Mann war ein Hinweis von Ermittlern aus den USA gewesen, die durch die Auswertung weitergegebener kinderpornografischer Dateien auf ihn gekommen waren und den deutschen Behörden entsprechende Hinweise übermittelt hatten. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung erhärtete sich der Verdacht auf Kindesmissbrauch, so dass er vorläufig festgenommen wurde und sich seither in Untersuchungshaft befindet. (ci)+++
Symbolbild: PPOH
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