Die neue Serie bei O|N (Teil 7)

Wie sich die Beziehung durch die Geburt eines Kindes verändert

Hebamme Denise Finke (links) findet es super, wie Bianka und Christopher Kühn alle Herausforderungen gemeinsam als Paar meistern.
Fotos: Bensing & Reith

03.11.2022 / FULDA - Für Bianka Kühn aus Petersberg war schon immer klar, dass sie mal Kinder haben möchte. Der Wunsch festigte sich, nachdem sie ihren Partner Christopher kennenlernt hatte. Vor rund sechs Wochen wurden die beiden zum zweiten Mal Eltern. "Das ist das Schönste, was uns hätte passieren können", sagt Bianka Kühn.


Beide Elternteile verschweigen aber nicht, dass sich durch die Geburt ihrer Kinder auch einiges an der Beziehung verändert hat. Im siebten Teil der Serie, die jeden ersten Donnerstag im Monat auf OSTHESSEN|NEWS erscheint, sprechen die beiden über den Einstieg in ihre Rolle als Eltern. Hebamme Denise Finke gibt außerdem wertvolle Tipps, wie man die Beziehung pflegen kann und gemeinsam in einen neuen Alltag findet.

Schon in den ersten Wochen einer Schwangerschaft verändert sich eine Beziehung intensiv. "Sowohl beim ersten als auch beim zweiten Kind hatten wir am Küchentisch kein anderes Thema mehr, waren die Tests erst einmal positiv. Wir freuten uns so sehr auf unseren Nachwuchs", erinnert sich Bianka Kühn. Auch die Schwangerschaftssymptome Müdigkeit und Übelkeit, mit denen sie zu kämpfen hatte, trübten die Vorfreude nicht. "Ich wusste, dass ich einen tollen Mann an meiner Seite habe, der mich überall unterstützt. Das hat sich in beiden Schwangerschaften auch bestätigt. Wir wurden zu einem unschlagbaren Team und sind es immer noch", sagt Bianka.

Den Mann in alle möglichen Angelegenheiten rund um die Schwangerschaft einzubinden, sei laut Denise Finke genau richtig: "Wenn Frauen die Partner mit zu den Untersuchungen nehmen, mit ihnen über ihre Gefühle sprechen oder mit ihnen Babysachen einkaufen gehen, dann wird automatisch die Vater-Kind-Bindung gestärkt." Zu den Vorbereitungen vor einer Geburt gehören außerdem das Abgeben der Elternzeit- und Elterngeld-Anträge sowie ein Geburtsvorbereitungskurs. Auch den haben Bianka und Christopher zusammen besucht. "Das ist absolut empfehlenswert. Geburtsvorbereitungskurse sind für beide Elternteile interessant und stärken das Miteinander", sagt Denise Finke.

Mit jeder Schwangerschaftswoche traten neue Gewohnheiten in das Leben von Bianka und Christopher. "Statt abends fernzuschauen, haben wir plötzlich Baby-Bücher gelesen", sagt Bianka. "Und wir sind öfter essen gegangen, weil wir die Zeit zu Zweit bewusst genießen wollten, bevor wir ein neues Familienmitglied bekommen", sagt Christopher. Das sei bei werdenden Eltern nicht ungewöhnlich: "Viele fahren in einen Kurzurlaub, den sogenannten Babymoon, um sich vor der Geburt noch mal zu entspannen", sagt Denise Finke. "Das finde ich super. Es stärkt die Beziehung zueinander und steigert die Vorfreude auf das schönste Ereignis, das man zusammen als Paar erlebt."

Und wie verändert sich eine Beziehung nach der Geburt? "Man findet weniger Zeit für seinen Partner. Aber das ist nicht schlimm. Schließlich tritt ein kleines Wesen in das Leben eines Paares, das Aufmerksamkeit braucht und diese auch bekommt", sagt Bianka. "Wir wollen nicht verschweigen, dass wir in unseren neuen Alltag erst reinfinden mussten und oft an unsere Grenzen als Paar gekommen sind. Aber die Liebe, die wir seit den Geburten füreinander und für unsere Kinder spüren, hat alles übertroffen", sagt Christopher.

Denise Finke sagt über die ersten Wochen mit Kind: "Das ist eine ganz magische Zeit, in der man als Elternteil sehr gefordert wird. Bei seinem Partner sollte man immer wieder Kraft tanken, indem man sich ein wenig Zeit füreinander nimmt. Und wenn es nur eine halbe Stunde am Tag ist, in der man sich beispielsweise umarmt und sagt, wie froh man ist, den anderen zu haben. Das tut einfach gut."

Bianka und Christopher Kühn fühlen sich in ihrer Rolle als Eltern absolut wohl und können sich ihr Leben gar nicht mehr ohne Kinder vorstellen. Sie haben die Herausforderungen gemeistert, weil sie sich gegenseitig Zeit und Liebe geschenkt haben. Denise Finke sagt abschließend: "Wenn das Paar sich ein gewisses Fundament gebaut hat, dann kann die Beziehung eigentlich gar nicht mehr bröckeln. Bianka und Christopher sind dafür das beste Beispiel. Sie beweisen, dass anstrengende Zeiten ihnen nichts antun können, weil sie beieinander Kraft tanken. Ich wünsche ihnen alles Gute. Sie sind ganz wunderbare Eltern." (Paula Mainusch/Agentur Bensing & Reith) +++

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