Sehr großes Interesse zum Start

"Unser Dorfladen Crainfeld" ist eröffnet: Alle haben an einem Strang gezogen

Groß war der Andrang bei der Eröffnung in Crainfeld.
Fotos: Laura Struppe/Bertram Lenz

02.11.2022 / GREBENHAIN - Bereits im Vorfeld war die Neugier riesengroß gewesen, und auch am Dienstagvormittag zeigte sich, wie hoch das Interesse am "Unser Dorfladen Crainfeld" ist. Dieser hat seit dem offiziellen Start um 9 Uhr in der ehemaligen "Bäckerei Müller" geöffnet und basiert auf einer genossenschaftlichen Grundidee (OSTHESSEN NEWS berichtete mehrfach). Gekommen waren nicht nur sehr viele Erwachsene, auch die "Lüderwichtel" des Crainfelder Kindergartens machten ihre Aufwartung und überreichten eine Zeichnung.      


Wie sehr die Bürgerschaft aus dem Grebenhainer Ortsteil und weit darüber hinaus auf "ihren" Laden wartet, wurde bereits Ende August deutlich, als die genossenschaftliche "Dorfladen Crainfeld eG" offiziell gegründet worden war. Am Schluss der gut dreistündigen Zusammenkunft hatten auch zur Freude des Projektteams rund um Ortsvorsteherin Nicole Jäger 150 Anwesende ihren Beitritt zur Genossenschaft erklärt und 286 Anteile gezeichnet (O|N berichtete ausführlich). Diese Zahl hat sich im Laufe der Zeit auf 168 Mitglieder erhöht, die 326 Anteile übernommen haben.  Neben Nicole Jäger hatten Werner Müller und Martin Winter seitens des Projektteams die Fäden in der Hand gehalten. Ihnen steht seit Ende August ein Aufsichtsrat zur Seite. 

Mitarbeiter und Anbieter

Fünf Personen konnten für eine feste Zusammenarbeit gewonnen werden: Die fachliche Leitung und Gestaltung des "Dorfladens" haben Sandra Dietz aus Herchenhain und Katja Pfannstiel aus Crainfeld übernommen. Daneben sind Karin Rehberger aus Crainfeld, Beate Schwarzhaupt aus Grebenhain und Tobias Vogel-Staub aus Crainfeld als fest angestellte Mitarbeiter (Teilzeit/Minijob) tätig. Zweimal wöchentlich werden durch "GUTKAUF" (EDEKA) Frischeprodukte angeliefert, die tägliche Belieferung mit frischen Backwaren wird durch die Bäckerei Neidhardt aus Flieden durchgeführt. Zudem wurden mit verschiedenen regionalen Anbietern Gespräche über die Zusammenarbeit geführt und auch Vereinbarungen hierzu getroffen. Die Teilnehmenden an der heutigen Eröffnung durften sich über Sonderangebote ebenso freuen wie über eine Einkaufstasche, gefüllt mit Leckereien. Und natürlich über das obligatorische Glas Sekt und Häppchen.

Werner Müller sprach von den vielen Puzzleteilen, die zu einem Ganzen zusammengeführt worden seien. Dies sei nur durch das engagierte Zusammenwirken vieler Menschen möglich gewesen. Besonders dankte er Ortsvorsteherin Nicole Jäger sowie dem Ehepaar Gisela und Karl Müller, die mit Rat und Tat zur Seite gestanden hätten, und den insgesamt 42 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Dies mache eine gute Dorfgemeinschaft aus. Auch durch mögliche Startschwierigkeiten solle man sich nicht entmutigen lassen. Die Renovierungs- und Einrichtungsarbeiten gäben dem Geschäft ein völlig neues Gesicht und vermittelten ein neues Erleben.

Weitere Pläne

In Kürze werde es einen "Hermes-Paketshop" innerhalb des "Dorfladens" gegeben; zudem solle ein Lieferservice ebenso ermöglicht werden wie eine Erweiterung des Angebotes durch Frischfisch. Im Gespräch sei auch eine Reinigung. "Wir wollen mehr sein als nur ein Nahversorger, sondern auch ein Treffpunkt zum Plaudern bei Kaffee und Kuchen", so Müller, den Ortsvorsteherin Nicole Jäger wiederum als denjenigen bezeichnete, der mit einer Engelsgeduld im Hintergrund stets die Fäden gezogen habe. 

Die Öffnungszeiten sind Montag bis Samstag von 7 bis 13 Uhr sowie zusätzlich Dienstag, Donnerstag und Freitag von 15 bis 18 Uhr.

Der Erste Beigeordnete aus dem Vogelsbergkreis, Dr. Jens Mischak, nannte die Eröffnung des "Dorfladens" ein "Stück aus dem Lehrbuch für Gesellschafts-Projekte" und ein Beispiel dafür, dass immer dann, wenn eine Tür zugehe, eine andere aufgehe. Quasi als Reaktion darauf, dass sich Müller so sehr für die gute und enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung des Kreises bedankt hatte, übergab Mischak offiziell einen Bewilligungsbescheid über 17.500 Euro. 

Auch Grebenhains Bürgermeister Sebastian Stang würdigte den hohen Einsatz der Bürgerschaft und appellierte an alle: "Gehen Sie einkaufen!" Der Vorsitzende der Gemeindevertretung Grebenhain, Ulrich Höhn, sprach von einem Leuchtturm-Projekt. Crainfeld könne stolz darauf sein, was die vielen engagierten Frauen und Männer auf die Beine gestellt hätten. Die frühere Pfarrerin von Crainfeld, Sylvia Puchert, hatte extra für diesen Anlass einen Haussegen verfasst und betonte ihre tiefe Verbundenheit zu der Gemeinde. Die Kirche, auch "Vogelsberger Bleistift" genannt, sei ein Wahrzeichen für die ganze Gegend.  

Im Vorfeld hatte die Jagdgenossenschaft 3.000 Euro für die Realisierung des Projektes beigesteuert. Am Dienstag hatte eine Abordnung der Crainfelder Landfrauen zwei Schecks über je 500 Euro dabei: Zum einen für den "Dorfladen", zum anderen zugunsten der Aktion "Jayden". Für letztere ist auch eine Spendenbox im neuen Laden aufgestellt.  (bl) +++
     

Näheres zum Thema:

https://osthessen-news.de/n11714716/unser-dorfladen-in-crainfeld-geht-es-am-1-november-um-9-uhr-los.html

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