Eine Tour bis ins hohe Alter

Glücksfahrt: E-Fahrradrikscha zaubert Passagieren ein Lächeln ins Gesicht

Eine Fahrt mit der E-Fahrradrikscha ist ein einmaliges Erlebnis.
Fotos: Maria Franco

25.07.2022 / FULDA - Einmaliges Erlebnis: Eine Tour mit der E-Fahrradrikscha stärkt das Lebensgefühl in vielerlei Hinsicht (O|N berichtete bereits). Die Seniorinnen Maria Rübsam (Jahrgang 1930) und Rosa Bildhäuser (Jahrgang 1925) haben sich von diesem Konzept hautnah selbst überzeugt. Fahrer Mickel Röder hat sie dafür am Fuldaer Marienheim für den Ausflug abgeholt. "Es ist tatsächlich sogar eine ganz besondere Fahrt. Wir haben jetzt unseren 100. Fahrgast erreicht. Das Interesse ist wirklich groß." Als kleine Aufmerksamkeit gibt es für die Damen sogar einen Blumenstrauß.



Das soziale Projekt der Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda zieht Kreise. Anfang Juni gingen die beiden E-Fahrradrikschas an den Start. Das kostenlose Angebot richtet sich allgemein an Menschen mit Behinderung und Senioren mit Mobilitätseinschränkungen. Eine Begleitperson erhält ebenfalls einen Platz in dem besonderen Transportmittel.

Freudestrahlende Gesichter

Fahrer Mickel Röder wohnt im Stadtteil Fulda-Galerie. "Ich bin seit April Rentner und habe eine Beschäftigung für mich gesucht, die Spaß macht. Da ich gerne unter Menschen bin, ist das eine ideale Tätigkeit für mich." Die Resonanz spricht für sich: "Alle Fahrgäste sind hellauf begeistert. So soll es ja auch sein", freut sich der E-Rikschafahrer. "Und im Verkehr ist bisher nichts negativ aufgefallen. Die Menschen lächeln und winken uns zu." 

Positive Resonanz 

Auch die Tour mit Maria Rübsam und Rosa Bildhäuser verläuft bestens. "Es war einfach wunderbar. Wir haben uns prächtig amüsiert. Sie konnten gar nicht genug bekommen und möchten gerne wieder mal mitfahren", berichtet der 63-Jährige gegenüber O|N. Die Route führt sie dabei in Richtung Wiesenmühle und Feuerwehrmuseum bis in den Stadtteil Johannesberg. Zum Schluss geht es durch die Innenstadt wieder zurück am Bermuda-Dreieck und der Stadtpfarrkirche vorbei. "Es ist ein bunter Mix aus Stadt und Natur. Vorab informiere ich mich aber immer, wie die gesundheitliche Verfassung meiner Gäste ist. Gegebenenfalls passe ich die Strecke dann an." Ungefähr eine Stunde geht es auf Entdeckungsreise. Neben dem Marienheim haben beispielsweise schon einige Bewohner des DRK-Seniorenzentrum St. Lioba mitgemacht. "Privatpersonen können bei uns ebenso anfragen." 

Einrichtungsleiterin Schwester M. Labouré Storch vom Marienheim findet nur lobende Worte für die Fahrten mit der E-Fahrradrikscha: "Die Aktion ist wirklich toll und hat sich bei uns im Haus herumgesprochen. Ein Mitarbeiter von uns ist darauf aufmerksam geworden und hat bei der Pflegeleitung angefragt, ob das etwas für uns wäre. Alle, die zurückkommen, sind voller Freude." 

Für den guten Zweck in die Pedale treten

Das Team rund um Initiator Hanns-Uwe Theele (1. Vorsitzende des Vereins) freut sich nach wie vor über flexible Unterstützung. Aktuell engagieren sich fünf Fahrer ehrenamtlich für das Projekt mit Herz. Wer mehrmals unter der Woche Zeit hat, darf sich gerne unter der E-Mail info@igbfd.de oder telefonisch unter 0661 – 8339600 melden. Röder abschließend: "Es gibt einem unheimlich viel zurück." Und an alle potenziellen Passagiere da draußen: "Einfach mal den Mut packen und bei uns mitmachen. Ausprobieren lohnt sich definitiv - es ist eine unvergessliche Erfahrung." (mkr) +++

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