Tausendste Fahrt mit der E-Rikscha

Glücksgefühle auf drei Rädern: Ein echter Geheimtipp für Herz und Seele

Eine Fahrt mit der E-Rikscha bereitet allen Beteiligten eine Menge Freude.
Fotos: Marvin Myketin

13.08.2025 / FULDA - Frischer Wind, vertraute Wege, herzerwärmende Momente: Matthias Marterer schaut in die erwartungsvollen Gesichter seiner heutigen Fahrgäste – es kann losgehen. Am Dom-Dechanei-Garten in Fulda startet er mit seiner orangefarbenen E-Rikscha zur mittlerweile 1000. Fahrt. Ein Meilenstein für das soziale Projekt der Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda (IGbFD). "Es ist immer wieder eine schöne Erfahrung", stellt der 69-Jährige fest.


Die IGbFD organisiert die Fahrten seit 2022. Es ist ein kostenloses Angebot, das sehr geschätzt wird. 2024 zählte der Verein etwa 270 Passagiere. Zielgruppe sind Senioren und Menschen mit Behinderung. Hanns-Uwe Theele, 1. Vorsitzender des Vereins, erklärt im OSTHESSEN|NEWS-Gespräch: "Zu Beginn unseres Projektes konnten selbst wir mit einer so großen Nachfrage nicht rechnen. Unsere acht ehrenamtlichen Fahrer und Fahrerinnen werden durch die glücklichen Gesichter und positiven Rückmeldungen der Kunden belohnt. Auch ich bin gerührt, wenn unsere Fahrgäste sich, teilweise mit Tränen in den Augen, bei uns bedanken."

"Eine Bereicherung für alle"

An diesem Tag löst eine 75-jährige Frau mit Begleitung ihr Geburtstagsgeschenk ein: eine Tour quer durch die Domstadt mit der elektrischen Fahrradrikscha. Marterer genießt seinen Ruhestand und übernimmt zwischen 40 und 50 Fahrten im Jahr. "Ich mache das gerne. Es ist wirklich eine Bereicherung für alle Beteiligten. Für uns Fahrer, für die Fahrgäste und die Reaktionen der Menschen sprechen für sich. Uns wird viel zugewunken, manchmal bleiben Passanten ganz interessiert stehen und schenken uns ein Lächeln. Die Freude ist deutlich spürbar."

Emotionale Fahrten durch die Stadt und Natur

Senioren, etwa aus verschiedenen Einrichtungen, erleben bei den entspannten Ausfahrten altbekannte Orte neu. Es ist ein Mix aus Natur- und Stadterlebnis. Emotionale Momente sind dabei keine Seltenheit. "Es werden Erinnerungen geweckt, Geschichten lebendig, Veränderungen in Fulda sichtbar – eine tolle Sache, vor allem für die, die nicht mehr so mobil sind", sagt Marterer.

Eins steht fest: Teilhabe und Begegnung treffen hierbei aufeinander und werden auf den individuellen Routen für alle erlebbar.
(Maria Franco) +++

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