Großer Jubiläumsabend

20 Jahre Perspektiva: Dafür steht Fulda - "Wir haben die 100 voll"

Paul Himmelmann erhält als Gründungsmitglied von Perspektiva Geschäftsführer Sebastian Bönisch den Ehren-Perspektiva
Fotos: Carina Jirsch

12.12.2019 / FULDA - In zwei Jahrzehnten hat das Unternehmernetzwerk Perspektiva über 150 Jugendliche, die es aus eigener Kraft nicht geschafft hätten, erfolgreich in Arbeit oder Ausbildung vermittelt und ihnen dadurch eine Lebensperspektive eröffnet. Damit hat Perspektiva den Arbeitsmarkt in Fulda nachhaltig verändert. Am heutigen Mittwoch feiert das Netzwerk sein 20-jähriges Bestehen am Theresienhof in Fulda. Pünktlich zum Jubiläum konnte der 100. Gesellschafter gewonnen werden, der im feierlichen Rahmen bekannt gegeben wurde.



Es handelt sich dabei um die Werner Holding in Fulda: "Perspektiva leistet einen wertvollen Beitrag für unsere gesamte Gesellschaft. Wir sind eine absolute Leistungsgesellschaft und da passiert es schnell, dass der ein oder andere hinten runterfällt. Und genau deshalb ist der Beitrag von Perspektiva wichtig und wertschöpfend. Das – und die vielen tollen Erfolgsgeschichten – haben uns überzeugt uns als Gesellschafter zu engagieren", sagt Niklas Werner stellvertretend für seine Familie. 

Die Gesellschafter-Anzahl ist im Laufe der Jahre stets gestiegen und zeigt die weitreichende Bedeutung von Pespektiva. Das Unternehmensnetzwerk hat inzwischen über die Grenzen Fuldas hinaus Aufmerksamkeit erregt. Auch OSTHESSEN|NEWS engagiert sich seit Kurzem als Gesellschafter: "Junge Menschen und ihre Ausbildung sind uns wichtig. Deshalb übernehmen wir als Gesellschafter gerne soziale Verantwortung und unterstützen das erfolgreiche Konzept. Perspektiva leistet einen wichtigen Beitrag in der Region und hat mittlerweile eine überregionale Strahlkraft", sagt O|N-Geschäftsführer und Chefredakteur Christian P. Stadtfeld.

"Jeder hat Talente"

Um die 2000er gab es laut Sebastian Bönisch, Geschäftsführer von Perspektiva, rund 1.000 Jugendliche, die durch das Raster gefallen wären. "Es waren Menschen, die zu stark für die Werkstatt und zu schwach für die Ausbildung sind." Getreu dem Motto "Jeder hat Talente" wurden in 20 Jahren 150 Erfolgsgeschichten geschrieben. 

Das war laut Bönisch allerdings nur mit der Unterstützung und dem Engagement der Unternehmerinnen und Unternehmern möglich: "Mein Vater hat sich gemeinsam mit den anderen Gründungsgesellschaftern gefragt: Wie kann man schwächeren und hilfsbedürftigen Menschen zur Hand gehen, sie integrieren, aufnehmen und in gutes Fahrwasser bringen?", sagte Maria Erb, Tochter von Paul Himmelmann und Geschäftsführerin der gleichnamigen Firma. Inzwischen hat die Firma aus Großenlüder drei langjährige Mitarbeiter, die über Perspektiva vermittelt wurden: "Sie alle haben sich  super integriert und leisten grandiose Arbeit", schwärmt Erb. Paul Himmelmann durfte sich 2016 sogar über den Inklusionspreis der Deutschen Wirtschaft freuen: "Das hat uns mit Stolz erfüllt und war eine große Ehre. Diesen Preis durften wir stellvertretend für Perspektiva und alle Unternehmen, die sich engagieren, mit nach Fulda bringen."

"Es freut mich, dass ich so einen tollen Chef habe und in der Firma anerkannt werde", präsentierte Thomas Ziert von Küllmer Bau seine Erfolgsstory. Dem konnte auch Chef Veit Küllmer nur zustimmen: "Thomas hat eine wahnsinnige Entwicklung hingelegt. Er hat jetzt ein eigenes Auto, einen Führerschein, eine Wohnung." Als Mitarbeiter will Küllmer Thomas Ziert nicht missen: "Wenn ich mal schlechte Laune habe gehe ich zu Thomas. So einen herzensguten Menschen findet man selten." Seit zwölf Jahren ist er nun ein fester Bestandteil der Firma. Chef und Mitarbeiter ein sympathisches, eingespieltes Duo, die bestens harmonieren. 

Inklusionskultur in Fuldas Unternehmen

"Ja, wir haben die 100 voll", gratulierte auch Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda stellvertretend für das Kuratorium: "Das ist eine Hausnummer und zeigt, dass Perspektiva ein wichtiger Player ist. Erst durch Perspektiva wurde die Inklusionskultur in die Unternehmen und Betriebe gebracht." Genau das sei auch laut Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld das, was Fulda ausmache. "Eine Sache ist es, eine Idee zu haben. Eine andere, den Kreis von 19 auf 100 Gesellschaftern zu erweitern. Wir stehen als verlässlicher Unterstützer auch weiterhin an der Seite von Perspektiva."

An der Jubiläumsveranstaltung war vor allem Zeit zum Netzwerken. Gesellschafter, Förderer und Jugendliche nutzten die Möglichkeit, in weihnachtlicher Atmosphäre zusammenzukommen und sich auszutauschen. "Wir werden auch in Zukunft neue Wege gehen und zielgerichtet Lebensperspektiven ermöglichen", blickte Initiator und Mitbegründer Rainer Sippel, Geschäftsführer antonius Netzwerk Mensch, zuversichtlich in die Zukunft.

Die Erfolgsgeschichte von Mike Schmied wurde bereits bei OSTHESSEN|NEWS veröffentlicht. Weitere Erfolgsgeschichten folgen. (jul) +++

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