Das war das Sportjahr 2019 (1)

Sensations-Wechsel, emotionales Comeback und vom Vogelsberg zur WM

Das war das Sportjahr 2019.
Grafik: Timm Pope

04.12.2019 / REGION - Die Weihnachtszeit hat begonnen, viele zählen schon die Tage bis Weihnachten und Silvester. Höchste Zeit, das Sportjahr 2019 noch einmal Revue passieren zu lassen. Was ist passiert? Welche Aufreger und Highlights gab es? Im ersten Teil blicken wir auf den Anfang des Jahres 2019 zurück - den Monat Januar.

Der Start ins neue Jahr ist immer spannend. Nicht nur im normalen Alltagsleben, sondern auch im Sport. Aufstiege und Abstiege, Meisterschaften und Erfolge werden in den kommenden Monaten entschieden, Heldengeschichten geschrieben, allerdings hält der Sport auch Schicksale bereit. Was hielt der Start ins osthessische Sportjahr 2019 bereit?

Moritz Reinhard und die "nicht alltägliche" Aufgabe beim OFC

Die erste große Meldung gab es gleich wenige Tage nach Neujahr: Moritz Reinhard wechselt aus der Gruppenliga von der SG Elters/Eckweisbach/Schwarzbach in die Regionalliga zum großen Traditionsverein Kickers Offenbach. "Ich war sehr überrascht und habe damit nicht gerechnet", sagte Reinhard damals gegenüber ON|Sport über den ersten Anruf aus Offenbach. Nach einem Probetraining hinterließ der heute 24-Jährige Eindruck - und der OFC gab am 8. Januar den Wechsel von Reinhard bekannt.

"Natürlich ist Druck da, aber man muss es zweigeteilt sehen. Auf der einen Seite der Druck, auf der anderen Seite muss man es genießen, weil es kann auch schnell wieder vorbei sein", sagte Reinhard, denn plötzlich spielt man nicht vor 200 Zuschauern in Elters, Kerzell oder Großenlüder, sondern vor mehreren Tausend am Bieberer Berg. Moritz Reinhard sollte in den folgenden Monaten gute Leistungen in Offenbach zeigen und sich zwischenzeitlich einen Stammplatz erarbeiten. 

Aus dem Vogelsberg auf den Handball-Gipfel?

Die Handball-WM im eigenen Land begeisterte im Januar ganz Deutschland. Nach der Verletzung von Martin Strobel nominierte Bundestrainer Christian Prokop Tim Suton vom TBV Lemgo. Nicht nur bei Verein und Spieler wurde die Nachricht freudig aufgenommen, sondern auch bei der HSG Vulkan Vogelsberg, wo Suton seine ersten Schritte mit dem Ball in der Hand machte.

"Er war ein begnadeter Handballer", sagte sein damaliger E-Jugend-Trainer Albrecht Schrimpf über den kleinen Suton. Dass der Start im Vogelsberg dazu führte, dass Suton Jahre später bei der Handball-WM aufläuft, "das macht einen schon ein bisschen stolz", sagte Schrimpf. Schon zwei Tage nach seiner Nominierung stand Suton auch gleich im Spiel gegen Spanien auf der Platte - und trug vier Tore zum 31:30-Erfolg des DHB-Teams bei.

"Er musste sich nicht großartig einfinden, weil er die komplette Vorbereitung absolviert hat und alle Abläufe kennt", wird Trainer Christian Prokop im Kicker-Sportmagazin zitiert, und weiter: "Er hat sich auf Anhieb wohlgefühlt und seine Qualitäten unter Beweis gestellt." Im weiteren Verlauf der Weltmeisterschaft sollte es aber zwei Niederlagen für die deutsche Mannschaft geben, die aufgrund einer knappen Niederlage im Spiel um Platz drei Vierter wurde.

Theresa Panfil: "Einfach wieder eine Fußballerin sein"


Kein Sportler und keine Sportlerin ist wohl so leidgeplagt wie Theresa Panfil. Zweimal riss sich die heute 24-Jährige das Kreuzband. Fünf Operationen und drei Jahre lang ohne Fußballspiele waren die Folge. Ende Januar gab es dann wieder positive Nachrichten von der aus Flieden stammenden Spielerin des 1. FFC Frankfurt. "Ein unbeschreibliches Gefühl... endlich!", schrieb Panfil am 30. Januar auf ihrem Instagram-Account. 

Im Testspiel gegen CD Sporting Club de Huelva im Trainingslager an der portugisischen Algarve wird Theresa Panfil eingewechselt. "Das ist total schwierig in Worte zu fassen. Es war sehr emotional, als ich mich warmgemacht habe. Da war ich selber überfordert mit der Situation", sagte Panfil einige Tage später zu ON|Sport. Die Zeit spielte bei ihrer Rückkehr keine Rolle - nach 1.244 Tagen war Geduld ein großes Thema. 

Ihr Pflichtspiel-Comeback feierte Panfil dann im April beim 9:0-Sieg des FFC gegen Borussia Mönchengladbach. In der 72. Minute wurde sie für Janina Hechler eingewechselt. "Einfach wieder eine Fußballerin sein", sagte Panfil nach ihrer Rückkehr ins Mannschaftstraining. Eine Zeit, die sich kein Sportler der Welt wünscht, hat auch für Theresa Panfil ein Ende genommen. (tw) +++

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