Das Zwischenfazit der Gruppenligisten (16)

Rhöner Dreier-SG träumt vom großen Coup

Fingerzeig: die SG Elters/Eckweisbach/Schwarzbach träumt von der Verbandsliga.
Foto: Jonas Wenzel (Yowe) / Grafik: Nicole Funke

15.12.2018 / HOFBIEBER - Winterpause in der Fußball-Gruppenliga: 19 Spieltage sind absolviert, weiter gehts erst in rund vier Monaten im März. Zeit, die Vereine nach ihrem Zwischenfazit zu befragen. Den Abschluss bildet die wohl größte Überraschung der Liga, die SG Elters/Eckweisbach/Schwarzbach. Die Rhöner Dreier-SG überwintert auf dem zweiten Tabellenplatz.

"Außer Jörg Meinhardt (Trainer des FSV Thalau, Anm. d. Red.) hat uns das ja keiner zugetraut", sagt Spielertrainer Daniel Schirmer und spielt auf Meinhardts Aussage vor der Saison an, dass die SG EES das Zeug zu einer großen Überraschung habe. Thalaus Trainer sollte Recht behalten, die Schirmer-Elf verlor nur zwei Spiele und sicherte sich dank eines Last-Minute-Treffers gegen die SG Oberzell/Züntersbach (2:2) über Winter Rang zwei.

"Die Entwicklung hat ja bereits in der letzten Rückrunde angefangen", verweist Schirmer auf die letzte Halbserie, "und im ganzen Jahr 2018 haben wir nur fünf Spiele verloren." Dank einer starken Rückrunde belegte die Rhöner Dreier-SG als Aufsteiger Rang neun und stürmte nun in kaum für möglich gehaltene Höhen. Für Daniel Schirmer, der in seinem ersten Jahr gleich den Gruppenliga-Aufstieg über die Relegation schaffte, ein Resultat verbesserter Defensivbemühungen.

"Wir haben von einer Dreier- auf eine Viererkette umgestellt und in der Abwehr wesentlich mehr Stabilität bekommen. Das ist für mich der Hauptgrund für den zweiten Platz", erklärt Schirmer. In 19 Spielen kassierte die SG 24 Gegentreffer, rechnet man die sieben Tore gegen Ligaprimus Bad Soden heraus, stehen die Rhöner bei 17 Gegentoren in 18 Spielen. "Das ist ein guter Schnitt, zumal wir vorne immer für Tore gut sind", verweist Schirmer auf die zweitbeste Offensive (52 Tore) der Liga.

Ein weiteres Plus der Rhöner: Der Kern der Mannschaft spiele seit Jahren zusammen und erfuhr in jüngster Zeit nur punktuelle Verstärkungen. Dass es hingegen zwischen den Pfosten eine Fluktuation gab und mit Julius Conrad, Lukas Hartung, Jonathan Freier und Sebastian Trapp bereits vier Torhüter eingesetzt wurden, spielte am Ende ob der eingespielten Mannschaft keine große Rolle. Seit Daniel Schirmer in der Rhön übernommen ging es nur nach oben, wo das noch enden soll?

"Das müssen wir abwarten. Platz zwei und sieben sind nur sechs Punkte getrennt. Sollten wir am Ende Siebter werden, wäre das immer noch in Ordnung, weil wir nur die Liga halten wollen. Aber natürlich macht die Platzierung Lust auf mehr", so Schirmer, der jüngst seinen Vertrag in der Rhöner verlängert hat. "Wir haben ja vor anderthalb Jahren schon diese Highlightspiele mit der Relegation gehabt und natürlich wäre es der Wahnsinn, würden wir das wiederholen können."

Schirmer betont zwar die geschlossene Mannschaftsleistung seiner SG, an einem Namen ist aber kein Vorbeikommen: Moritz Reinhard. Der 23-jährige Stürmer steht bei 20 Toren und beim Regionalligisten Offenbacher Kickers auf dem Zettel. Ob Reinhard nach absolvierten Probeeinheiten auch ein Angebot vom OFC erhält, ist nach wie vor offen. "Wenn er diese Chance bekommt, soll er sie auch nutzen", sagt Schirmer, "ohne ihn würde es natürlich schwieriger werden, aber man müsste ihn im Kollektiv ersetzen." Weil sich die Rhöner Abwehr stabilisiert hat, wäre Daniel Schirmer auch ohne Moritz Reinhard nicht bange. (the) +++

Die Rhöner Dreier-SG verlor nur zwei Spiele und belegt den zweiten Tabellenplatz.
Archivfotos: Jonas Wenzel (Yowe)

Umworbene Stammkraft: Moritz Reinhard (l.) hat das Interesse des Regionalligisten Kickers Offenbach auf sich gezogen.