Das Zwischenfazit der Gruppenligisten (7)

Rothemann vor Abstieg: Eine Ära neigt sich dem Ende zu

Blicken der Kreisoberliga entgegen: Tayfun Dahan und der TSV Rothemann.
Foto: Jonas Wenzel (Yowe) / Grafik: Nicole Funke

04.12.2018 / EICHENZELL - Winterpause in der Fußball-Gruppenliga: 19 Spieltage sind absolviert, erst in rund drei Monaten im März rollt wieder der Ball. Zeit, die Vereine nach ihrem Zwischenfazit zu befragen. Weiter geht es mit dem abgeschlagenen Schlusslicht TSV Rothemann, der allem Anschein nach erstmals seit 1999 den Gang in die Kreisoberliga antreten muss.

Dass dem TSV Rothemann eine knüppelharte Hinrunde drohte, war Trainer Murat Anli bereits im Sommer klar: „Das hat mit der Vorbereitung angefangen. Ich habe damals schon dem Vorstand gesagt, dass wir uns verbessern müssen. Der Kader war zu dünn besetzt“, sagt Anli, der im September das Amt von Peter Link übernahm, der lediglich ein Unentschieden holte.

„Mit mir ist die Wende auch nicht gekommen. Die Beteiligung im Training, die unter Peter Link eine Katastrophe war, wurde besser, auch in einigen Spielen hat man einen Fortschritt gesehen“, betont Anli. So sei beispielsweise das letzte Spiel gegen die SG Bronnzell (1:5) sehr unglücklich verlaufen, denn das habe man nie so hoch verlieren dürfen. Der Personalmangel hat sich hier schon erkenntlich gezeigt, mit Robin Kirsch stand ein Feldspieler zwischen den Pfosten.

Und die Situation wird nicht besser werden. Jakob Müglich wird aufgrund seines begonnenen Studiums in Würzburg nicht zur Verfügung stehen, Marko Curic hat einige Angebote vorliegen. Ihn wird es aller Voraussicht nach ebenfalls aus Rothemann wegziehen. Zugänge seien keine geplant, denn im Sommer soll ein komplett neuer Kader mit neuem Trainer aufgestellt werden. Murat Anli wird seine Zelte in Rothemann ebenfalls abbrechen.

Das wird dann vermutlich alles in der Kreisoberliga passieren, denn Anli bleibt realistisch: „Wir machen uns nichts vor, es sieht so aus, dass wir abgestiegen sind. Wir wollen uns in den restlichen Spielen gut verkaufen, der Charakter muss stimmen.“ 18 Punkte beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer, 33 Punkte sind noch zu holen. Dem Dino der Gruppenliga dürfte nur ein großes Fußball-Wunder noch zum Klassenerhalt helfen.

Aus einer Mannschaft, die von einigen Trainern in der oberen Tabellenhälfte erwartet wurde, hat sich ein scheinbar sicherer Absteiger entwickelt, der trotz der hochkarätigen Zugänge Renato Tusha und Marko Curic die PS nicht auf die Straße brachte: „Sich alleine auf Curic zu verlassen, wäre auch falsch und Tusha war lange verletzt“, kommt Anli wieder auf die Problematik zurück, die bereits in der Vorbereitung zu erkennen war und nun sehr wahrscheinlich damit enden wird, dass Rothemann erstmals seit 1999 kein Teil der Gruppenliga mehr sein wird. (tw) +++

Einer der hochkarätigen Neuzugänge: Renato Tusha. Dennoch ist der TSV abgeschlagen Schlusslicht.
Archivfoto: Jonas Wenzel (Yowe)

James Sauer und Rothemann droht der erste Abstieg seit 1999.