Studie zur Bischofskonferenz

KirchenVolksBewegung: "Erschütternde Ergebnisse nur Spitze des Eisberges"

v.l.: Christian Weisner, Annegret Laakmann, Magnus Lux und Dr. Thomas Seiterich
Fotos: Moritz Pappert

26.09.2018 / FULDA - Die KirchenVolksBewegung zeigt sich erschüttert über die Ergebnisse der MHG-Studie, die die Bischofskonferenz heute veröffentlichen wird. In einer Pressekonferenz erläuterten sie ihre Anliegen an die Bischöfe. Und ihr Statement ist klar: "Es muss was geändert werden".



"In der Bischofskonferenz wird die Zerrissenheit und das Kommunikationsdesaster besonders deutlich - den meisten ist die Studie schon vor der offiziellen Veröffentlichung bekannt. Die Ergebnisse sind zwar erschütternd, aber für uns nicht unerwartet. Es ist nur die Spitze des Eisbergs", erläuterte Christian Weisner. Die Bischöfe müssten den Papst in der Ausarbeitung der Studienergebnisse unterstützen. Nur so könne sich was ändern. "Es ist auch die Frage, ob sich schon wirklich alle Bischöfe des Ernstes der Lage bewusst sind".

"Mehr gespalten als derzeit, kann die Kirche nicht sein", verdeutlichte auch Annegret Laakmann. "Es muss sich viel tun. Ein guter Schritt wäre schon, wenn die Rahmenbedingungen deutschlandweit eingehalten würden. Bevor man sagt, es sei eine Weltangelegenheit, muss man erstmal hier etwas tun. Zu sagen, man könne dies nicht, ist falsch", so Laakmann. Sie appelliert auch, in Zukunft zu schauen, ob sich im Bistum oder der Gemeinde etwas ändert. Die Verjährung sexueller Straftaten sieht sie kritisch: "Mord verjährt nicht - sexuelle Gewalt ist seelischer Mord, das sollte nie verjähren."

Auch Diplomtheologe Magnus Lux zeigte sich entsetzt über die Ergebnisse: "Es darf nicht sein, dass eine geringe Zahl von Bischöfen, Entscheidungen trifft, die für so viele Menschen gelten. Man muss erst mit den Menschen in Kontakt treten und dann entscheiden". Die KirchenVolksBewegung hat verschiedene Forderungen an die Bischöfe gestellt. Beispielsweise die Weiterbildung von Priestern, die Schaffung durchsichtiger Strukturen und die einheitliche Regelung, was mit Betroffenen und Beschuldigten in Zukunft passieren soll.

"Wir sind mit der Studie schon einen großen Schritt vorangekommen. Doch wir dürfen das Thema auch in Zukunft nicht vergessen", erklärt Dr. Thomas Seiterich. In den kommenden Tagen wird dem Papst außerdem eine Petition überreicht, mit dem Ziel, die Ökumene zu retten. (Moritz Pappert)+++

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