"Fass ohne Boden"

Geisterhaus LÖHERTOR: OB Möller will Lösung - Wann rollen die Bagger?

Das Löhertor-Zentrum: ein Geisterhaus.
Alle Fotos: Julius Böhm

04.09.2014 / FULDA - Der Löhertor-Komplex wird im Inneren immer mehr zur Ruine - einem Geisterhaus. Nahezu alles steht leer, und das schon seit Jahren. Nur ein Unternehmen bleibt hartnäckig und Einzelkämpfer: die Drogerie Rossmann. "Wir haben einen Mietvertrag bis zum Frühherbst 2015. Ein konkretes Schließungsdatum gibt es noch nicht - und an eine frühzeitige Auflösung des Mietverhältnisses denken wir momentan auch nicht", erklärte Annika Lingner von der Rossmann-Pressestelle in Großburgwedel bei Hannover am Donnerstag auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS. 


Das ehemalige Einkaufszentrum in der Löherstraße befindet sich im Eigentum der Hamburger Greve-Gruppe. Es soll abgerissen und neu aufgebaut werden, hieß es. Doch seit 2010 passiert einfach nichts. Das passt Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller (CDU) gar nicht. Er sagte zu OSTHESSEN|NEWS: "Ich bedaure die Verzögerungen sehr und habe beim Eigentümer deutlich gemacht, dass die Stadt Fulda nur ungern weiter Zeit ins Land gehen lässt." Anwohner sprechen von einem "Fass ohne Boden" - der Leerstand an so zentraler Stelle sei inakzeptabel.

Möller steht mit den Verantwortlichen im "ständigen Kontakt". Ihm sei versichtert worden: "Die Greve-Gruppe hält an dem Projekt weiter fest" - man sei derzeit verstärkt mit der Akquise von Mietern beschäftigt, habe aber noch keinen Hauptmieter gefunden. "In überschaubarer Zeit wird es ein neues Statusgespräch geben, in dem die Zeitachse festgelegt wird." Gerüchte um eine andere Verwendung des Standortes, etwa für Wohnungen, räumte das Stadtoberhaupt aus. "Es gibt einen Eigentümer, ein Projekt und Baurecht", betonte Möller. "Pläne, etwas anderes aus diesem Gebäude zu machen, gehen an der Realität vorbei."

In den 1980er Jahren wurde der 19.000 Quadratmeter große Komplex gebaut. Seit September 2013 war schon mehrfach vom bevorstehenden Abriss der Immobilie die Rede. Warum ist noch nichts passiert? Dazu der OB: "Die Abrissgenehmigung wird erst dann ausgesprochen, wenn die Realisierung für den Neubau komplett steht. Das liegt am Investor." Zeitlichen Verzug hätte es auch deshalb gegeben, weil in Einzelfällen "schwierige Mietstreitigkeiten" vorlägen. Klar ist: das Löhertor muss so schnell wie möglich wiederbelebt werden. Derzeit ist es nur ein hässlicher Schandfleck. (Christian P. Stadtfeld). +++

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