Nach Angriff mit Hundekot

"Wer hat uns das angetan?" - Rettungskräfte suchen weiter nach Zeugen

Die DRK-Rettungswache in Eiterfeld-Leibolz wurde mutwillig mit Hundekot beschmiert.
Foto: Marvin Myketin

22.07.2025 / EITERFELD - "Das ist eine Schweinerei!", so bringt es DRK-Rettungsdienstleiter Steffen Diegmüller drei Tage nach der Ekel-Attacke auf die Wache im beschaulichen Eiterfeld-Leibolz (Landkreis Fulda) auf den Punkt. Nachts wurde dort die Fassade gezielt mit Hundekotbeuteln beschmiert. Hinweise auf die Täter? Fehlanzeige.



Am frühen Samstagmorgen wurde die Sauerei an der Hausfassade der Rettungswache, die zum DRK Kreisverband Hünfeld gehört, entdeckt. Auffällig: An der Wand blieb ein roter Hundekotbeutel haften. Ein ähnlicher Beutel wurde später in einem nahegelegenen Mülleimer gefunden. Es könne also nicht ausgeschlossen werden, dass der oder die Täter sich aus dem Mülleimer bedienten und den Kot gezielt einsetzten.

Für die Einsatzkräfte ist die Tat ein gezielter Angriff. "Auch wenn das ein Dummerjungenstreich gewesen sein soll, das ist eine Schweinerei - hier wurde eine Institution für Gefahrenabwehr mit Kot beschmiert", betont Diegmüller im OSTHESSEN|NEWS-Interview. "Das habe ich in meiner ganzen Laufbahn noch nicht erlebt."

Im Schutzanzug und mit Hochdruckreiniger ausgerüstet, machten er und sein Team sich am Samstag an die Beseitigung der Fäkalien. "Leider hat sich bisher niemand bei uns oder der Polizei gemeldet, es gibt keine neuen Erkenntnisse." Und da die Rettungswagenbesatzung den Hundekot ohne Rückstände entfernen konnte, liege auch keine Sachbeschädigung vor. "Wir können es also nicht zur Anzeige bringen", erklärt der Rettungsdienstchef.

Dennoch nehmen die Sicherheitsbehörden den Fall ernst. Der stellvertretende Polizeipräsident von Osthessen, Dirk Stippich, habe sich bei Diegmüller gemeldet. "Wir haben lange telefoniert, der Vorfall wurde auch unserem Hessischen Innenminister Dr. Roman Poseck nach Wiesbaden durchgestellt." Die Polizei Fulda wolle die Thematik weiterhin beobachten.

"So etwas darf nicht passieren!"

Zusammenfassend sei den DRK-Sanitätern wichtig, dass die Menschen darüber sprechen, "dass das Thema diskutiert wird. Wir wissen auch nicht, wer uns böse gesinnt sein könnte, denn wir kommen, um zu helfen!" Die Außenwache in dem 400-Einwohner Ort Leibolz ist mit einem Rettungswagen rund um die Uhr besetzt. Zwischen 700 und 800 Notfall- und Rettungsdienst-Einsätze werden pro Jahr bedient.

Einsatzkräfte hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung

Wer in der Nacht von Freitag auf Samstag etwas Verdächtiges in der Großentafter Straße in Leibolz beobachtet hat, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 06652-967058 zu melden. Auch der Verursacher selbst sei eingeladen, sich zu melden und seinen Beweggrund offenzulegen. (Nina Seikel) +++

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