Was bleibt im Portemonnaie?
Haushaltsdebatte vor der Einbringung: Hebesätze bringen Parlament auf Fahrt
Fotos: Hans-Hubertus Braune
20.12.2024 / BAD HERSFELD - "Wenn wir heute die Nachrichten verfolgen, wird uns bewusst, dass die weltpolitische Lage so angespannt ist wie seit langem nicht mehr. Kriege in der Ukraine sowie im Nahen Osten, der Ausgang der Wahl in den USA, bei dem mit einer Verschärfung der restriktiven US-Handelspolitik gerechnet werden muss, und die Frage, welchen Weg wir in Deutschland bestreiten werden", sagt Anke Hofmann.
Deutschland sei hinsichtlich seiner Wirtschaftskraft an das Ende der Industriestaaten gerutscht. Auch die finanzielle Lage der Kommunen präsentiere sich alles andere als freundlich, erklärte die Bürgermeisterin der Kreisstadt Bad Hersfeld in ihrer Haushaltsrede.
Ausgeglichener Haushalt vorgestellt
Wie viel bleibe tatsächlich im "Portemonnaie" der Kommunen? Auf den ersten Blick sieht der Entwurf recht erfreulich aus: "Wir haben in diesem Jahr einen Haushaltsplanentwurf unter Voraussetzungen erstellt, die sich gegenüber dem Jahr 2024 nochmals deutlich verschlechtert haben. Und gerade deshalb bin ich stolz, dass wir Ihnen einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen können", sagte Hofmann."Verlierer der Grundsteuerreform"
Bevor die Bürgermeisterin den Haushaltsentwurf vorstellte, entfachte sich bereits eine intensive Debatte. Dabei ging es um die Hebesätze. Wie in nahezu allen Kommunen sorgt die Reform für die Grundsteuern für hitzige Diskussionen. Wegen eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts müssen die Sätze neu geordnet werden. Verlierer sei der ländliche Raum - darüber sind sich die Kommunalparlamente einig.Hofmann erklärte: "Verlierer der Grundsteuerreform, die in Hessen mit dem Flächen-Faktor-Modell umgesetzt wird, ist der ländliche Raum, mit der Folge, dass die Steuerkraftmesszahl Bad Hersfelds zunimmt – wir erscheinen demnach steuerstärker. Das Land plant für den KFA 2026 die Anpassung der Nivellierungshebesätze. Diese spielen eine wichtige Rolle bei der Bestimmung der kommunalen Finanzausstattung. Sie beeinflussen sowohl die Höhe der Schlüsselzuweisungen, die die Kommunen erhalten, als auch die Umlagen, die sie an die Kreise und für die Schulen zahlen müssen – sprich die Kreis- und Schulumlage. Die geplante Anpassung der Nivellierungshebesätze in 2026 hat nach derzeitigem Stand zur Folge, dass wir im Jahr 2026 rund 500.000 Euro sowie im Jahr 2027 eine Million Euro weniger Finanzmittel zu verzeichnen haben."
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