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Anne Saller ist neue Bierkönigin: "Wollen Tradition bewahren und Spaß haben"

Bierkönigin Anne Saller (Mitte) mit den Prinzessinnen Lilli Sofie Eckhardt (links) und Luisa Höhl (rechts)
Fotos: Marius Auth

28.05.2024 / LAUTERBACH - Beim traditionellen Lauterbacher Prämienmarkt werden nicht nur tierische Bestleistungen gewürdigt: Nach einem schweißtreibenden Kampf um die Gunst der Vogelsberger im Festzelt in der Bleichstraße wird auch die Bierkönigin gewählt, die zwei Jahre lang charmant das Hopfenzepter schwingt und nicht zuletzt die Landbrauerei repräsentiert. Am Montagabend kann sich die 21-jährige Anne Saller aus Lauterbach-Rimlos durchsetzen.



Tradition ist alles beim Prämienmarkt: Seit 1684, als die Vogtei Lauterbach den Freiherren von Riedesel als Lehen übertragen wird, wird auch das Fest gefeiert. 1770 beschließen die Stadtväter, dem Verkäufer des besten Rindes und Pferdes auf dem Markt jeweils einen "Conventions-Thaler" als Prämie aus dem Stadtsäckel zu zahlen - die Tierschau ist geboren. Die Bierköniginnen-Wahl ist zwar nicht ganz so alt, aber seit 1987 bewerben sich unbescholtene junge Frauen aus der Region bei der Vogelsberger Landbrauerei, um nach erfolgreicher Charakterprüfung als Bier-Majestäten zu reüssieren, vielleicht sogar als Königin, so das Wahlvolk will.

Wettkampf um Stimmen

Denn das will heute nicht nur mit Plakaten und Freibier umgarnt werden: Auch in den sozialen Medien wird monatelang die Werbetrommel gerührt, um am Abend im Festzelt mit der größten Unterstützergruppe auflaufen zu können. Und die zählt: Erst wenn am Ende die Stimmen ausgezählt wurden, ist klar, wer die Königin ist und wer die Prinzessinnen für die nächsten zwei Jahre. Lilli Sophie Eckhardt aus Schotten-Rainrod, Luisa Höhl aus Wartenberg-Landenhausen und Anne Saller aus Lauterbach-Rimlos wissen nicht nur durch hübsch-hopfigen Habitus auf der Bühne zu gefallen, sondern lassen im weiteren Verlauf ausgewählte Unterstützer als "Bierpaten" beim Wettkampf gegeneinander antreten: Bier-Fachwissen, "32, heb auf!" und professionelles Einschenken unterscheiden den Laien vom Profi und trennen die Spreu vom Weizen.

Die Stimmung steigt zusammen mit dem Geräusch- und Alkoholpegel, die Bimbacher Musikanten heizen mit Schunkel-Hits ein, Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller und andere Kreis-Honoratioren beschwören nicht nur die Bedeutung des Prämienmarkts, sondern auch der Bierspezialitäten fürs Zusammengehörigkeitsgefühl. Nach so viel guter Laune wird es dann ernst und still im Zelt: Die amtierende Bierkönigin Laura Klinge zückt den Briefumschlag mit dem Wahlergebnis und deklariert die Nachfolgerin. Die 33. Lauterbacher Bierkönigin ist Anne Saller aus Lauterbach-Rimlos! Frenetischer Jubel bei den Fans, höflicher Applaus bei den Konkurrentinnen.

Alles fürs Bier

Die erste Amtsansprache offenbart Wertekanon und Zielplanung der neuen Majestät für die Zeit der Regentschaft: "Ich kann gar nicht viel sagen - außer Prost!" Wie von den erfahrenen Vorgänger-Majestäten im Vorfeld angemahnt, soll es keine Konkurrenz zwischen den gekrönten Häuptern geben, der Gerstensaft eint die verschiedenen Charaktere im Bestreben um eine würdevolle Repräsentation: "Wir wollen die Zeit genießen, das Bier und unsere Region vertreten, die Tradition beibehalten und Spaß haben. Wir werden immer zusammen als Team auftreten und gehören schon jetzt zusammen!", freut sich Saller. (mau) +++

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