Martin Hohmann auf der Bühne

Dreienberg präsentiert sich bunt: "Haut ab"-Rufe gegen AfD-Kundgebung

Rund 200 Menschen demonstrierten am Freitagabend in Friedewald gegen eine Kundgebung der Alternative für Deutschland (AfD)
Fotos: Hans-Hubertus Braune

04.02.2024 / FRIEDEWALD - Diese Szenerie kennt Friedewald (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) im Zusammenhang mit dem Hessen Gipfel der SPD: Die Alternative für Deutschland (AfD) versammelt sich in der Ortsmitte zu einer Kundgebung und lädt sich prominente Redner aus ihren Reihen ein.


Zwar war in diesem Jahr kein SPD-Hessengipfel in der Gemeinde am Dreienberg und die AfD hatte ursprünglich einen Neujahrsempfang zunächst in Bad Hersfeld in der Stadthalle geplant. Die Stadt meldete aber eigene Ansprüche der Raumnutzung an, auch im Ausweichlokal in Philippsthal (Werra) klappte es mit der Anmietung einer Lokalität nicht.

Kurzentschlossen wurde die Kundgebung unter freiem Himmel auf dem Roten Platz in Friedewald anberaumt. Trotz der Kürze der Zeit formierte sich eine Gegenbewegung. Der örtliche Verband der Sozialdemokraten hatte eine Eilversammlung unter dem Motto "Herz und Verstand am Dreienberg" organisiert.

Gut 200 Menschen folgten dem kurzfristigen Aufruf. Hinter einem Flatterband sangen sie unter anderem zur Melodie "Hejo, spann den Wagen an", skandierten in lauten Sprechchören "Haut ab" und "Nazis raus". Die Landtagsabgeordnete Tanja Hartdegen dankte in einem Grußwort den zahlreichen Teilnehmern der Gegendemo. Dies sei ein gutes Zeichen. Bei einer Andacht der evangelischen Kirche im Kirchgarten mit Pfarrerin Dr. Ann-Cathrin Fiß versammelten sich rund 50 Menschen. Zudem wurde die Kirche mit LED-Lichtern bunt angestrahlt.

Friedliche Kundgebungen

Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg sind am Samstag zwei weitere Kundgebungen gegen Rechts in Bad Hersfeld (14 Uhr) und in Rotenburg an der Fulda (17 Uhr) geplant.

Die AfD vermutet dagegen hinter der Gegendemo in Friedewald eher "gekaufte Regierungsdemonstranten". Der Landtagsabgeordnete Gerhard Schenk begrüßte sie ebenso wie die Mitarbeiter von Inlandsgeheimdiensten, die sich angeblich unter den rund 70 Zuhörern befänden. Anschließend kritisierte Schenk die Ampel-Regierung, Medienkartelle und "zwangsfinanzierte Hofberichterstatter". In weiteren Redebeiträgen standen Martin Hohmann und der AfD-Europaabgeordnete und Spitzenkandidat für die Europawahl Maximilian Krah auf der Bühne.

Die Polizei war ebenfalls mit einigen Kräften vor Ort. Laut Angaben der Polizei blieb alles friedlich und die Veranstaltungen waren gegen 20 Uhr beendet. (hhb) +++

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